Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Up1860PU8 6 d I) 1) n 8 1. 
582 — 623. 
^rodpert/ Ruodbert/ Rupert/ aus dem königlichen Ge 
schlechte der Merovinger und durch diese Bayerns Agilolfin- 
gern blutsverwandt/ erblickte um die Mitte des sechsten Jahr 
hunderts das Licht der Welt/ von der Vorsehung ausersehen/ 
das Licht des Glaubens unter Nationen zu tragen/ und das 
Heil von Völkern zu begründen. Die Zeit seiner Kindheit / 
und die Tage seiner Jugend übergeht die Legende mit Schwei 
gen/ läßt uns aber mit Recht voraussetzen/ daß er diese Blü- 
thenjahre des menschlichen Lebens seiner Ausbildung/ Vered 
lung und Heiligung weihte/ und so mit Thatkraft ausgerüstet/ 
aus freyer Wahl allem irdischen Gute entsagend das Apostel- 
amt Jesu Christi zu seinem Berufe wählte. Wir erblicken ihn 
nicht eher/ als bis er zu Worms/ schon angethan mit der 
Fülle der apostolischen Macht/ mit dem Episcopat auftritt/ und 
den Lauf auf der ausgesteckten Rennbahn beginnt. Sein Lauf 
ist mühevoll! — denn rauh und uneben ist die Bahn/ und zu 
beyden Seiten wuchern die Dornen harter Prüfungen. Aber 
sein Geist ermattet/ verzaget nicht! Die sich ihm in den Weg 
legenden Hindernisse sind ihm eben so viele Stufen zu seiner 
Vollendung/ und geben seinen Tugenden s der Einfalt seiner 
Sitten/ seiner frommen Liebe/ seiner Gerechtigkeit/ seiner 
Klugheit im Wählen / seiner Weisheit im Rathe/ und seiner 
heldenmüthigen Selbstverläugnung jenen Heiligenschein/ wel 
cher weithin seinen Schimmer ausstrahlte/ und die Augen 
der im Finstern des Unglaubens Wandelnden mächtig anzog.