Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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wohl Benedict der Dreyzehnte, als auch Gregor der Zwölfte 
noch immer fortfuhren, sich auch als Päpste zu betrachten/ 
und ein jeder seine Anhänger hatte; so ward der Zweck der Kir 
chenversammlung/ Einheit herzustellen/ nicht erreicht. Ruprecht/ 
des entsetzten Wenzels Gegenkönig oder Gegenkaiser erkannte 
zwar die Uebel/ aber er vermochte nicht ihnen mit Macht zu 
begegnen. Seinem Nachfolger in der römischen Königswürde/ 
dem Kaiser Sigmund/ auf dessen Haupte auch die Krone Un 
garns prangte/ und der jetzt auch die ganze Macht Böhmens 
an sich gerissen/ war es vorbehalten/ die Hoffnung aus ein all 
gemeines Concilium/ von welchem die Welt das Ende alles 
Elendes erwartete/ zu verwirklichen. Die Umstände zwangen 
den Papst Johann/ sich Sigmunds Antrage zu fügen / und 
seine Zustimmung zu dem auf den i. November 1414 nach 
Kostnitz ausgeschriebenen Concilium zu geben. Daß er, der 
Papst/ diese mit dem größten Widerstreben gab/ ist begreiflich; 
denn es konnte ihm unmöglich entgehen, daß diese Maßregel 
auf das päpstliche Ansehen höchst nachtheilig einwirken müsse. 
Der einzige Trost, der ihn in einer so kritischen Lage aufrecht 
erhielt, war die Hoffnung, das Concil möchte ihm die Gele 
genheit an die Hand biethen, in den Lehren der Neuerer auch 
die dem Concil zur Basis gelegten Grundsätze zu verdammen. 
In wiefern ihn dieseHoffnung nicht trog, und in wieweit durch 
diese Kirchenversammlung die Sehnsucht der Völker nach ei 
nem bessern Zustande der Kirche erfüllt worden, zeigen die welt 
bekannten Verhandlungen der Kostnitzer-Versammtung, und 
ihr den hohen Erwartungen so wenig entsprechender Schluß. 
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^ I) I) a § I^III. 
1416 — r42c> 
Nach seiner Rückkunft von der Kostnitzer-Versammlung 
glaubte Eberhard Erzbischof von Salzburg, daß das heilsame
	        
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