Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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gen anknüpfte. Als aber der Abt von Admont sah/ daß man 
zur Basis der Unterhandlungen seine Entlassung mache / 
wußte er durch einen lebhaften beredten Vortrag den Herzog 
auf andre Gedanken zu bringen/ und die Faden der Unter 
handlung so zu verwirren/ daß das ganze Friedensgeschäft 
plötzlich abgebrochen ward/ und die Fehde sich mit verdoppel 
ter Wuth erneute. Erzbischof Rudolph konnte sich's jedoch 
nicht bergen/ daß er in die Länge dem Herzoge unterliegen 
müßte; um daher seinem Feinde zuvorzukommen/ nahm er 
zu den letzten Mitteln seine Zuflucht/ waffnete seine Rechte 
mit dem sicher treffenden Geschoß des Bannes/ und schleu 
derte es auf den Herzog. Aber dieser darauf gefaßt/ hatte' es 
nicht versäumt/ sich in voraus dagegen zu schützen. Kaiser Ru 
dolph hatte ihm bey dem Papste ein Breve erwirkt/ welches 
jeden gegen ihn entsandten Bannstrahl kraftlos fallen machte. 
— Der Krieg wurde mit um so größerer Erbitterung geführt/ 
da der Abt Heinrich in der Fortsetzung desselben zugleich eine 
Befriedigung seiner Rache an dem Capitel von Salzburg für 
seine vereitelten Hoffnungen auf diesen Stuhl fand. Erzbi 
schof Rudolph ist nähmlich 1289 mit dem Tode abgegangen. 
Heinrich von Admont glaubte seine Ehrsucht mit den sichersten 
Hoffnungen auf diesen hohen Posten nähren zu können —- 
aber seine Hoffnungen täuschten ihn/ und Papst Nicolaus er 
nannte den Lavanter Bischof Konrad von Breitenfurt zum 
Erzbischöfe von Salzburg. 
Sobald Konrad den erzbischöflichen Stuhl bestiegen, be- 
harrte er mit der nähmlichen Festigkeit wie seiA Vorgänger 
auf der Behauptung der Lehensrechte seinerKirche, und suchte 
sie trotz der Vorstellungen des Capitels/ welches des Krieges 
müde nach Frieden seufzte/ muthig mit den Waffen in der 
Hand gegen den Herzog zu vertheidigen. Seine Hoffnungen 
eines glücklichen Erfolgs baute er auf die in diesem Augenblicke 
äußerst kritische Lage Albrechts. Oestreich, Wien an der Spitze, 
hatte sich gegen ihn aufgelehnt. Trotzig forderten von ihm die 
Großen die Entlassung der ihnen verhaßten Wallseer und Lan 
denberge. Ungestraft konnte ihm Fridrich von Stubenberg die
	        
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