Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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Helm und Richard die größten Verbrechen begehen durften, 
deutete auf einen nahen, auf einen gänzlichen Umschwung der 
Dinge. — Ottokar hatte einen Augenblick in stolzem Ueber- 
muthe die Kaiserkrone verschmäht, Oestreich dem rechtmäßigen 
Erben Fridrich entrissen, Margarethe verstoßen, und in dem 
Kriege mit Ungarn, Steyermark an sich gebracht. In Italien 
versuchte Konradin, der letzte Sprosse eines Stammes, wel 
cher noch vor einem halben Jahrhunderte um den Besitz der 
Weltherrschaft rang, mit kühnem Muthe die Größe seineöHau- 
ses wieder aufzubauen. — Mit einem Gefühle, wie eS nur 
die frischeste Jugend und die lachendsten Hoffnungen erzeugen 
können, von keiner Ahnung getrübt, tummelte er unter den 
Mauern Viterbo's, im Angesichte seines Todfeindes Clemens, 
mit dem theuren Jugendfreunde Fridrich, an der Spitze ihrer 
im schönsten Waffenschmucke schimmernden Schaaren die schnau 
benden Streitrosse-, ungehört verhallten in der Lust Clemens 
prophetische Worte: Es ist Qpfervieh, das sich zur Schlacht 
bank führen läßt! aber das unglückliche Treffen von Taglia- 
cozzo gab ihnen eine furchtbare Deutung, und Carl von An 
jou die schrecklichste Verwirklichung. — Dasselbe Beil fällte 
in Konradin und Fridrich zwey Stämme, die die Welt mit 
dem Ruhme ihrer Thaten, und ihrer Lugenden erfüllten, 
und deren Nahmen die Geschichte mit goldenen Griffeln auf 
ihre Gedächtnißtafeln gegraben: Die Hohenstauffen (9) und 
die Babenberger! — 
j I) i 6 r NI A r u 8 II. 
k b 3 8 XI.V. 
1270 — 1288. 
König Richard gelangte auch bey seinen besten Absichten 
für Deutschland nur zu bald zu der Ueberzeugung, daß seine 
Macht eigentlich nur Ohnmacht sey, und sein Tod 1272 schien 
die Auflösung des gesammten Reichs zu vollenden. Die Herzoge
	        
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