Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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ner-HerzogS Bernard, aus dein uralten Geschlechte der Gra 
fen von Ortenburg dazu erwählt. Zum Glück für das Capitel 
und den neuerwählten Erzbischof starb Burkhard auf seiner 
Rückreise von Rom, und der Papst Jnnocenz bestätigte die 
Wahl Philipps. Dieser wußte durch sein freundliches zuvor 
kommendes Benehmen, und durch seine Freygebigkeit die Gro 
ßen ringsherum, besonders den Adel seiner Diöcese, für sich 
einzunehmen, und vorzugsweise den Abt von St- Peter, Ri 
chard, durch die dem Kloster erwiesenen Wohlthaten an sich zu 
fesseln. — Er wurde auch von Jnnocenz delegirt, sich dem 
Otto von Bayern, der den Clerus verfolgte, mit aller ihm 
zu Gebothe stehenden Macht zu widersetzen, und im Falle sei 
ner Unbeugsamkeit ihn mit dem Banne zu belegen, waS denn 
auch geschah. — Philipp war schon acht Jahre im Besitze des 
Erzbisthums ohne die Weihen zu nehmen, sein Augenmerk 
war unverwandt nur auf die äußern Staatsverhältnisse und 
auf den Kriegswechsel gerichtet, und der Gedanke an die Mög 
lichkeit, seinem Bruder Ulrich auf dem Herzogstuhle Kärn- 
thens zu folgen, ließ ihn die Ordination von Jahr zu Jahr 
verschieben. Dieß mußte dem Papste Alexander ein Anstoß 
seyn, und es erfloß eine päpstliche Bulle, Kraft welcher allen 
Kirchenhirten, die noch nicht die Weihen genommen, gebothen 
wurde, sich ohne Verzug ordiniren zu lassen, widrigen Falls 
sie ihrer Aemter entsetzt würden. Als Philipp sich, dessen un 
geachtet, noch immer weigerte, dieser Anordnung sich zu fü 
gen, und, um sich einen großen Anhang zu machen, die Bur 
gen und Güter der Salzburger Kirche Menschen anvertraute, 
die sie plünderten und verschwendeten, so entsetzte ihn das 
Capitel, mit Vorwissen des Papstes, seiner Würde, und 
wählte den Bischof Udalrich von Seckau. Auf die Nachricht 
von seiner wirklichen Absetzung griff Philipp zu den Waffen, 
zog die Streitkräfte seines Bruders Ulrich an sich, und zog 
den König Ottokar in sein Interesse. Auf der andern Seite 
eilten Ungarn und Bayern dem Udalrich zu Hülfe, und eS 
entspann sich eine Fehde, deren blutiger Schauplatz Salzburg 
wurde. Um dem Blutvergießen zu steuern, trug der Papst
	        
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