Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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ten, riefen ihn zurück/ und verjagten ihn wieder. — Fri- 
drich der Zweyte/ im Gefühle der eigenen Kraft/ mit selt 
nen Gaben ausgerüstet/ und mit einem hohen Geiste be 
gabt/ hatte sichs vorgesetzt/ den Päpsten die Weltherrschaft 
zu entreißen. Aber er verlor zu oft/ Nebendinge wegen/ 
das Hauptziel aus den Augen; er besaß nicht die Kunst/ 
die Umstande zu benützen/ und den entscheidenden Augen 
blick zu erfassen und festzuhalten. — Nicht so die Papste ! 
— Gregor-/ und Jnnocenz der Vierte hielten fest ihren 
Hauptzweck im Auge/ stettig schritten sie fort nach dem ei 
nen vorgesteckten Ziele; mit geringeren Kräften/ aber mit 
stärkeren Waffen schlugen sie Fridrichs Angriffe zurück/ und 
behaupteten sich auf dem Gipfel ihrer Macht. — Aber un 
sägliches Elend kam im Gefolge dieser Spaltung über Ita 
lien und Deutschland. Die Kaiserkrone des gebannten Fri- 
drichs ward wieder ausgekothen/ und aus Mangel an Kauf 
lustigen an den Thüringer und an Wilhelm von Holland 
verschleudert. Aufs neue schwang die Zwietracht ihre Gei 
ßel/ der Parteyhaß vergoß wieder Ströme von Blut/ und 
in den wüsten wilden Treiben/ der-/ jede Macht/ alles An 
sehen/ und selbst des Bannstrahls schrecklichen Blitz ver 
achtenden Anarchie/ gingen unter Gesetz/ Ordnung/ Sitte. 
Unter solchen Zeitumständen übernahm Richard die Lei 
tung der Klostergeschäfte. Er war aber trotz der ungünstig 
sten Auspicien auf das Wohl des Klosters so unermüdlich 
bedacht/ daß er durch i4 Jahre den Besitzstand desselben 
nicht nur ungefährdet und unvermindert erhielt/ sondern 
denselben durch neue Verträge und Schenkungen auch noch 
mehrte/ und gewiß in der Reihe der Aebte den Platz eines 
der glücklicheren eingenommen haben würde/ wenn ihn nicht 
das Geschick des Erzbischofs Philipp mit in den verderbli 
chen Wirbel der Begebenheiten der letzten drey Jahre sei 
ner Regierung fortgerissen hätte. — Die Gebrüder von Vo- 
chenberg — um nur Einiges aus den auf uns gekommenen 
Urkunden seiner Zeit herauszuheben — schenkten ihm einen 
Leibeigenen. Von dem Ritter von Trana erhielt er das
	        
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