Einleitung
>2^alzburg, mit einem Flächentaume von 171 —160 Quadrat-
meilen, wird von der Nätur in zwey Theile geschieden, deren jeder
durch scharf hervortretende Eigenthümlichkeiten einen eigenen
bestimmten Charakter behauptet; in das Gebirgs- und in das
Flachland. Dieses, von Berchtesgaden, Bayern, dem Jnn-
viertel und von Oberöstreich begränzt, sagt vorzugsweise dem
Feldbau zu, und zeigt im Gänzen von der Cultur seiner
Nachbarlande keine auffallenden Abweichungen. Jenes an
Steyermark, Kärnthen und Tyrol stoßend, verwahrthingegen
inner dem, nur durch Engpässe zugänglichen Ringe seines
Hochgebirgs einen so reichen Schatz der mannigfachsten Na
turgaben, daß Salzburg mit Recht unter die gesegnetsten
Provinzen Deutschlands gezahlt werden kann. Der Salzbur
ger erfreut sich des Feldbaues besten Segens; er erzieht sich
auf dem üppigen Wiesengrunde seiner Thäler das kräftigeZug-
roß; zahllose Herden des schönsten Hornviehs decken seine
Alpen; in seinen Seen, Flüssen und Bächen wimmeln die
trefflichsten Fische; in den Tiefen seiner Berge findet er der
nützlichen und kostbaren Metalle reiche Erzlager, und des un
entbehrlichen Salzes unerschöpflichen Reichthum; und seiner
Schwarzwälder reicher Wuchs erhält das große Getriebe viel*-
fertiger Industrie in einem lebendigen Umschwung, (a.) Die
graueste Urzeit biethet Spuren dar von Einwanderungen und
Niederlassungen in diesen Thälern, (b.) Zur Zeit des jugur-
tinischen Krieges brachen die Cimbern aus dem Norden hervor
—- die erste Woge der Völkerwanderung — setzten über die
Donau, und stürmten über Panonien nach Italien. Den Cel-
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