Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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löse«/ das Kreuz zu nehmen/ und für die Seelenruhe seines 
Erzeugers das eigene Leben zum Opfer zu bringen. Seine ge 
heime Ahnung trog ihn nicht/ das seinem Vater so verhäng- 
nißvolle Ptolomais ward ihm zu einem Sterbelager. Die 
Klöster Osterhofen/ Heiligenkreuz und Erlach verloren an 
ihm einen Wohlthäter. — Das Leben Leopold des Glorrei 
chen/ des Vaters des Vaterlandes/ des Friedensvermittlers 
und des Schirmers der Bedrängte«/ predigt unsrer Zeit die 
gewichtige Lehre/ daß nur Gottessinn der Born alles Guten/ 
Schönen und Großen sey. Leopold dem Glorreichen dankte 
Oestreich Friede«/ Sicherheit/ und Wohlstand. Unter ihm er 
blühten Handel/ Künste und Gewerbe/ unter ihm rührten die 
Minnesänger der Lira goldene Saite«/ und laut rauschte der 
Harfenton zu dem hohen Niebelungen Liede. Und doch wie 
fromm! Ein Streiter Christi im engsten Sinne des Wortes! 
— Er stritt für den Glauben gegen die Albigenser/ Araber 
und Saracene«/ und seine Thaten an dem Thurme der Nil- 
Insel/ an der Brücke und an den Mauern von Damiette wür 
den einen Heldengesang füllen. Die Drangsale und Land 
plagen/ die unter seinem Bruder Fridrich über Oestreich ge 
kommen/ sah er für Strafgerichte Gottes an/ und stiftete 
zur Sühnung/ das/ ihm durch sein ganzes Leben so theure/ 
so liebe Marienthal (Lilienfeld)/ welchem er auch seinen Kreuz- 
partikel/ ein Geschenk des morgenländischen Kaisers Balduin/ 
schenkte. Nebst diesem Kloster seiner Vorliebe baute er meh 
rere Kirchen und Kapellen/ und/ die fromme Freygebigkeit/ 
mit welcher er nicht nur fast alle Klöster seiner Provinze«/ 
sondern auch Klöster des Auslandes/ wie Glugniac/ St. Pe 
ter rc. beschenkte/ hatte keine Gränzen. 
Er war der Mittler in dem Zwiste derArpaden. Andreas 
fand bey ihm ein gastliches Obdach. Constantia mit ihrem 
Söhnlein Ladislaus fand bey ihm Zuflucht. Er nahm Bela 
mit offenen Armen auf/ nicht ahnend/ daß er in ihm den un 
aufhörlichen Nebenbuhler und Feind des eigenen Sohnes 
Fridnchs/ der/ wie der erste der östreichischen Markgrafen ge 
gen die Ungarn/ so auch er der Streitbare/ der letzte seines
	        
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