Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

siegen, er war im Besitze eines Partikels dieses heiligen Scha 
tzes, und es diente ihm als Bürgschaft seiner Siege über die 
Ungarn. Damit aber das, was einst unser aller Heil getra 
gen, auch ein Gegenstand allgemeiner Verehrung werde, ent 
äußerte er sich großmüthig der köstlichen Reliquie, und 
schenkte sie dem Gotteshause Melk. — Sein Sohn Leopold, 
niiles ioi'U's, har sich in dem Kloster Rain ein Monument 
seiner Frömmigkeit errichtet. — Ernst dem Tapfern gibt Kai 
ser Heinrich das Zeugniß, daß er sein Lebensblut oft für die 
Sache Gottes ausgesetzt; und Melk erhielt Beweise seiner- 
frommen Freygebigkeit. Leopold dem Schönen schrieb sein 
Glaube den Weg vor, den er in der traurigen Spaltung der 
Kirche und des Reiches einschlagen sollte, er machte die Sache 
der Kirche zu der Seinigen, und bekämpfte in ihren Feinden 
die Feinde Gottes- — Zn den Beynahmen Leopold des Heili 
gen liegt sein ganzes inneres Leben aufgedeckt. Er theilte in 
Ansehung des großen Schisma mit seinem Vater die nähmli 
che Gesinnung. Als des ersten Kreuzzugs undisciplinirte 
Haufen, Raubsucht und Ausschweifungen in ihrem Gefolge, 
sich heranwälzten, und so große Noth über Oestreich brachten, 
sah er in diesen wilden Rotten nur Streiter Christi, und ver 
sah sie mit allen Bedürfnissen reichlich. Von der Hoffnung be 
geistert, die Stätte zu schauen, wo dem Menschen das Heit 
erblüht, nahm er selbst das Kreuz, und als des Kaisers Täu 
schung ihn um diese Hoffnung gebracht, sandte er reichliche 
Almosen dahin. Er überhäuft Melk mit Wohlthaten, baut 
und dotirt die Kirche in Mäusling, faßt den Entschluß in 
Herzogenburg ein Chorherren-Kloster zu stiften, baut Kloster 
neuburg, lehnt die Kaiserwürde ab, stiftet Heiligenkreuz, 
und baut die Kirche in Klein-Mariazell. — Leopold der Frey 
gebige machte seinen Beynahmen an Heiligenkreuz, Zwettel 
und Göttweig wahr, welche Klöster er mit fürstlicher Freyge 
bigkeit begabte. — Wie Heinrich der Zweyte immer Gott vor 
Augen gehabt, und in Frömmigkeit und Biederkeit vor ihm 
gewandelt, zeigt der ihm zur Eigenheit gewordene Ausruf: 
Ja so mir Gott! — Er leistete dem Bischöfe von Freysingen
	        
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