Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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wurde noch in demselben Jahre in Gegenwart des Erzbischofes 
Albert Pilgrinus zum Abt von St. Peter gewählt. Gleich 
nach der Uebernahme der Klosterschlüffel hatte er mit solchen 
Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu kämpfen/ daß er 
unter der Last seiner Bürde erseufzend schon im zweyten Jahre 
sein Amt niederlegte/ und in. seine ruhige Zelle zurückkehrte. 
Was dieß aber für Unannehmlichkeiten waren/ die ihm einen 
solchen Entschluß abnöthigten/ wer kann es sagen? — Mez- 
ger erzählt/ er habe Feinde und Widersacher gehabt/ die ihm 
die gehässigsten Streithändel erregt/ ihm auf allen Schritten 
Hindernisse in den Weg gelegt/ und auf diese Weise ihm seine 
Amtsführung verleidet. — Das alte Manuscript/ aus wel 
chem die Salzburger-Chronik vorzüglich geschöpft/ gibt zu ei 
ner andern Vermuthung Raum/ indem es von Pilgrin an 
merkt: kilAr-inn8 ^I)t>38 83neU ketri nnilrisi inoäis 
Aravaru8 a D: eornpul8U8 resr- 
Anat Welche Ursachen konnten den Erzbischof 
Albert bewegen/ den Pilgrin zur Resignation zu zwingen? — 
Gewiß die Erheblichsten/ da er/ wie wir gesehen/ sich dem Vor 
fahrer Pilgrins so huldvoll und so wohlthätig bewiesen. Daß 
jedoch diese Ursachen nicht von der Art waren/ welche die Un 
fähigkeit zur künftigen Amtsführung nach sich ziehe«/ beweist 
seine Wiederberufung zu der Abtenwürde nach der Resignation 
Chunrads. — Dieser Konrad/ ein Profeß von Seitenstetten 
in Oestreich/ wurde nach Pilgrins Abdankung als Abt nach 
St. Peter postulirt 1196; er fand aber bald/ daß sein Los 
nicht zu beneiden war. Die nähmlichen Schwierigkeiten/ die 
Pilgrin auf jedem seiner Schritte begegnet/ fand auch er auf 
seinen Wegen; dieselben feindseligen Streithändel vergällten 
auch ihm die Existenz bey St. Peter dergestalt/ daß er froh 
war/ im dritten Jahre die lästige Bürde abwerfen/ und in sein 
Kloster heimkehren zu können. 
Hält man die hier berührten Umstände und schwachen 
Andeutungen zusammen, so kann man sich der Vermuthung 
nicht erwehren, es müssen im Innern des Klosters Verhält 
nisse und Verwickelungen obgewaltet haben, welche den beyden 
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