Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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entkräftet/ theils von äußern Umstanden und Verhältnissen be 
wogen/ bald darauf 1168 seine Würde nieder. 
Allerdings fehlte es von Außen nicht an Ursachen/ die ein/ 
an Stille und Zurückgezogenheit gewöhntes Gemüth leicht 
beunruhigen und zur Niederlegung einer schweren Amtsbürde 
bewegen konnten. — Die anfänglich unerheblichen Mißhellig 
keiten zwischen Fridrich dem Rothbart und dem Papste Hadrian 
kamen unter Alexander dem Dritten zu einem vollkommenen 
Bruche. Deutschland sah ein Schisma der geistlichen und welt 
lichen Macht wiederkehren/ und die Bannstrahlen zweyer Ge 
genpäpste setzten die ganze gläubige Welt in Verwirrung. 
Schwer traf des Kaisers Zorn alle jene/ die ihm zuwider sich 
für den Papst Alexander erklärt; und auch Salzburgs Ober 
hirte sollte ihm nicht entgehen. Aber Eberhards ehrfurchtge- 
biethende Gestalt/ mit welcher er vor dem Kaiser erschien/ 
reichte allein hin/ dessen Zorn zu entwaffnen. Eberhards Nach 
folger/ Konrad/ ein Sohn Leopold des Frommen von Oestreich/ 
trat mit dem Abte von St. Peter in seine Fußstapfen/ und 
erklärte sich nicht nur für den Papst Alexander/ sondern rief 
auch den gesammten Clerus der Diöcese auf/ diesem Papste 
die heilige Treue zu bewahren. Der Erzbischof von Salzburg 
hatte ein zu großes Ansehen in der Kirche/ um auf die allge 
meine Meinung nicht den entschiedensten Einfluß auszuüben. 
Dieß erkannte auch Fridrich der Rothbart/ und er ließ nichts 
unversucht/ den Erzbischof in sein Interesse zu ziehen/ und ihn 
für Paskal zu gewinnen. Als er aber sah/ daß weder die Ver 
weigerung der Regalien/ noch die lockendsten Verheißungen 
über Konrads Festigkeit etwas vermochten/ ließ er die ganze 
Wuth seines Zornes über ihn aus/ erklärte ihn für einen 
Reichsf.eind/ und gab die Güter feiner Kirche der Raubsucht 
Preis. Diese wüthete denn auch darin mit Feuer und 
Schwert/ und Salzburg mußte große Drangsale erdulde«/ 
die um so drückender werden mußten/ da sich mit dem Tode 
Konrads keine Hoffnung auf einen bessern Zustand der Dinge 
öffnete. Vielmehr ward es unter seinem Nachfolger/ dem Erz-
	        
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