Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

und Deutschlands Fürsten tauschen wollte, da schwand die Be 
geisterung, — Unwillen und Erbitterung traten an die Stelle, 
und Leopold der Fromme sagte sich mit mehreren Fürsten von 
dem aufs neue mit dem Banne belegten Kaiser los. Hätten 
diese Markgrafen nichts als ihren Privatvortheil im Auge ge 
habt, gewißlich sie hätten sich anders berathen; denn die stär 
kere kaiserliche Partey ließ Oestreich den Abfall seiner Fürsten 
hart fühlen. — Unter Leopold dem Frommen erfuhr Oestreich 
auch durch die ungezügelten Rotten der KreuzfahrergroßeDrang- 
sate; und doch sorgte Leopold für alle Bedürfnisse dieses raub- 
süchtigen Gesindels mit einer Großmuth und Aufopferung, 
die sich nur aus seinem religiösen Gefühle erklären läßt, wel 
ches gleichsam das Triebrad seines Wirkens war, und sich in 
seinem ganzen Thun und Lassen so unverhohlen aussprach. — 
Da ihn Heinrich um die Hoffnung, die Wiege des Erlösers zu 
sehen, betrogen, so schickte er reichliche Spenden und Almosen 
dahin. Er stiftete Klosterneuburg und Heiligenkreuz ; er baute 
in Klein-Mariazell eine Kirche; er bedachte Melk und St. 
Peter mit großen Wohlthaten. Er war endlich einer der 
vierKron-Candidaten, aus welchen nachHeinrichs des Fünften 
Tode der deutsche König gewählt werden sollte; der jedoch 
nicht bloß zum Scheine, wie Lothar, sondern ehrlich und im 
vollen Ernste sich diese Ehre verbath. — Wer aber für die Sy- 
renenstimme der Herrschsucht, dieser gewaltigsten Leidenschaft, 
taub, des Gebiethens lockende verführerische Lust, und einer 
Krone blendenden Schimmer verschmähen kann, der verschmä 
het, verabscheuet, hasset des Verrathes niedriges Thun. 
Uenrieus !. 
Xdk s 8 XXXIV- 
n47 — 1167. 
Im Zähre 1147 drey Monathe vor dem Hinscheiden des 
trefflichen Erzbischofes Konrad starb Balderik, und ihm folgte 
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