Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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es nicht anders möglich/ als daß auch dieses mit in die Han 
del gezogen ward/ um so mehr/ da es sich immer hochherzig 
der rechtmäßigen/ unterdrückten Kronbewerber annahm. König 
Peter hat nicht vergeblich bey Adalbert Zuflucht und Hülfe 
gesucht/ und Ernst gewahrte sie ritterlich dem Sohne Salo- 
mon. Aber jedes Mahl büßte Oestreich seine Großmuth mir 
der Verheerung des eigenen Bodens durch die Einfalle der 
feindlichen Gegenpartei Unter Adalbert hatte Aba Oestreich 
mit Feuer und Schwert verheert; unter Ernst fiel Bela sen 
gend und mordend ein. Aber Ernst ließ die feindlichen Schaa- 
ren die Schwere seines kampfgeübten Armes fühlen — schlug 
sie — jagte sie wieder in ihre Grenzmarken zurück/ und er 
warb sich durch diese Siege den Beynahmen der Tapfere. 
In dem großen heillosen Zwiste/ welcher Deutschland 
zwischen den Papst und den Kaiser theilte/ stand Oestreichs 
Markgraf treu dem Kaiser zur Seite/ und Ernst der Tapfere 
besiegelte seine Treue in der Würgeschlacht an der Unstrutt 
(1075) mit dem eigenen Heldenblute. Zwischen seinem Nach 
folger Leopold dem Schönen und zwischen Heinrich dem Vier 
ten erhoben sich Mißverständnisse/ deren Grund man nicht mit 
Gewißheit angeben kann; es trat zwischen beyden eine Kälte 
ein (b)/ welche endlich zur Folge hatte/ daß Leopold Hein 
richs Partey verließ/ und sich zu Rudolph von Schwaben 
hielt. Wahrscheinlich entfremdeten den Markgrafen von dem 
Kaiser seine verkehrten Maßregeln/ seine Wittkühr/ die Ge 
setzlosigkeit seines Schaltens/ und insbesondere die Verwir 
rung/ welche er durch seinen Gegenpapst in Deutschland an 
gerichtet/ und dadurch den Bannstrahl auf sich gezogen. Die 
ser letzte Umstand befestigte den religiösen Leopold in seinem 
Entschlüsse. Er sagte sich von diesem Augenblicke an von Hein 
rich los/ und lieh der Kirche seinen Arm. Zwar rächte sich 
Heinrich an ihm/ indem er ihm die Böhmen und Bayern ins 
Land schickte/ welche ihm bey Mauerberg eine Niederlage bey 
brachten ; aber er fand bald Gelegenheit das Wiedervergeltungs 
recht zu üben/ und seine Feinde, aus dem Felde zu schlagen. 
Er starb 1096/ zwey Jahre nach dem großen Concil von Cler-
	        
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