Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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zu Worms laut die Partey deS Papstes genommen/ ließ sich 
in seiner Treue gegen den päpstlichen Stuhl nicht wankend 
mache«/ und vertheidigte auf einer Versammlung der Großen 
zu Gerstungen furchtlos die Rechte desselben gegen die bered 
ten Vertheidiger Heinrich Wezilo von Mainz und Konrad Bi 
schof von Utrecht. Dafür traf ihn Heinrichs Zorn, der ihn sei 
nes Erzbisthums entsetzte, und dasselbe einem seiner Anhän 
ger, dem Grafen Berthold von Mosburg, ertheilte. Mit die 
sem Bertholt», der sich mehr wie ein Räuber, als wie ein Kir 
chenhirte betrug, die Kirchen ihrer Schätze und der kostbaren 
Heiligthümer beraubte, und die Einkünfte des Erzbisthums 
seinen Anhängern und Söldnern Preis gab, wollte Abt Thie- 
mo in keine Kirchengemeinschaft treten. Aus Besorgniß je 
doch, seine Weigerung möchte dem Kloster eben jene bösen 
Folgen zuziehen, wie sie Kloster Admont erfuhr, welches von 
dem Grafen Berthold in seiner blinden Wuth verbrannt und 
zerstört wurde, verließ er St. Peter und zog sich, in der Hoff 
nung, das Gewitter werde sich allgemach verziehen, in das 
Kloster Hirschau in Schwaben zurück. Nach drey Jahren ei 
nes freywilligen Exils kehrte er wieder in sein eigenes Klo 
ster. Da aber der eingedrungene Berthold weder durch Schmei- 
cheleyen noch durch Drohungen etwas über ihn vermochte, so 
zwang er ihn zum zweyten Mahle seinem Kloster den Rücken 
zu kehren, und sich in der Nähe Admonts in einer wilden Berg 
schlucht verborgen zu halten. Da weilte er so lange, bis Her 
zog Welf, Ottos Nachfolger den Mosburger vertrieben, und 
der rechtmäßige Erzbischof Gebhard seinen Stuhl wieder ein 
genommen hatte. (ro86.), Nach Gebhards Tode, welcher zwey 
Jahre darauf erfolgte, glaubte Graf Berthold sich ohne alle 
Schwierigkeit und Widerspruch in den Besitz des erledigten 
Erzbisthums setzen zu könnest; aber das Wahlcapitel säumte 
nicht, ihm zuvorzukommen, und durch eine canonische Wahl 
seinen Anmaßungen ein Ende zu machen. Anfangs theilten 
sich die Stimmen zwischen dem Abte Thiemo und dem Decan 
von Freisingen Adalbero, und beyden Wahlcandidaten wurde 
ein Tag anberaumt, sich vor dem Capitel einzufinden, und 
G
	        
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