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Entschlüsse bestimmten. Er konnte den Zwiespalt nicht schauen, 
welcher Kirche und Staat zerriß; nicht schauen des zerfleischten 
Vaterlands Jammer, der entwürdigten Kirche Schmach; nicht 
sehen ihrer unwürdigen Diener Aergerniß. — Da wurden 
Kirchen geplündert, dort fromme Kirchenhirten von ihren Si 
tzen getrieben, Diebe und schamlose Räuber auf ihre Posten 
eingedrängt, und das Heilige und Profane rücksichtlos in ein 
ander gemengt. Dieses alles war's, was den guten Jrempert 
bewog, des Geschäftslebens Unruhen und Sorgen abzulegen, 
und in der Klosterzelle Einsamkeit den Jammer der Welt zu 
beseufzen. 
8. ^ 1 6 IN 0. 
^reIn6^i8eoxu8 XVII. et Vbbas XXIX. 
1079 —' 1090. 
Thiemo nimmt als Blutzeuge, Erzbischof und Abt einen 
der ausgezeichnetsten Plätze in der Geschichte des Petersklosters 
ein. Aus dem Geschlechte der Grafen von Medlingen entspros 
sen, weihte er sich schon in zarter Jugend in dem Kloster Nie 
deralteich dem Dienste des Herrn. Während seinen Bildungs- 
jahren entfaltete er solche seltne Talente, daß er nicht nur in 
den heiligen und profanen Wissenschaften die bewunderungs 
würdigsten Fortschritte machte; sondern sich auch in der Mah 
lerey, Bildhauerey und in der Kunst des Schmetzens und 
Steingießens keine gemeinen Fertigkeiten erwarb. Noch heute 
zeigt man in Admont und bey St. Peter Werke seiner Künst 
lerhand, welche des Beschauers Aufmerksamkeit- fesseln. So 
wie aber überhaupt auch die seltensten Talente nicht den innern 
Werth des Menschen bestimmen, sondern nur seine äußere 
Fassung ausmachen, so^ war auch Thiemo's schönster Vorzug 
ein seltner Verein von christlichen Tugenden nur mit einem 
kleinen Zusatze von menschlicher Schwachheit legiert. Es reitzte 
ihn nähmlich zuweilen des Zornes Leidenschaft leicht auf, und