Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

node zu Tours/ stellte der päpstliche Legat Hildebrand zu 
Gunsten Heinrichs gegen Ferdinand von Castilien den Grund 
satz auf: DasWohl der Welt seygefährdet/ wenn es nicht einen 
gäbe/ dessen Oberherrlichkeit von allen anerkannt würde. Nack- 
Heinrichs Tode änderte sich die ganze Gestalt der Dinge. 
Deutschlands Fürsten erhoben während der Minderjährigkeit 
Heinrichs des Vierten wieder trotzig ihr entjochtes Haupt/ 
und lenkten an dem Leitseile ihrer Herrschsucht des jugendlichen 
Herrschers Unerfahrenheit. Den gekrönten Jüngling beschäftig 
ten Spiel/ Jagd und Wollust; den in reifere Jahre vorge 
rückten König führten die nähmlichen Leidenschaften zum Ueber- 
Muth und zur Gewaltthat. Er feilschte und markte mit den geist 
lichen Aemtern/ oder warf sie hin an die Unwürdigsten. Seine 
Lieblinge/ Rathgeber und Kriegsleute steigerten seinen Ueber- 
muth und frey waltende Willkühr bis zur Wildheit/ und seine 
Zeit versank in eine scheußliche Rohheit. Es bedurfte eines ho 
hen Genius/ eines gewaltigen Geistes/ eines heldenmüthigen 
Sinnes/ um mit den Freveln der Welt in Kampf zu treten / 
der Macht der Großen die Stirne zu biethen/ und aus dem 
wilden wüsten Chaos das Ansehen und die Freyheit der Kirche 
zu retten. Dieser Genius/ diese gewaltige Statur war Hil 
debrand/ im Jahre 107Z zum Papst erwählt. Seine Cölibats- 
Gesetze/ seine Anordnungen wider die Simonie und der aus 
letztem entstandene Investitur-Streit mitHeinrich dem Vierten 
bilden in der Geschichte eine Epoche/ welche für uns hier der 
Zeitpunct ist/ den Faden der Klostergeschichte wieder aufzu 
nehmen. 
AbtReginwardwar einZeitgenosse des Erzbischofs Gebhard/ 
derdasBisthum Gurk errichtet/ und das Kloster Admont erbauet 
hak. Da die Erzählung dieser Klosterstiftung nur in sofern hier 
her gehört/ als sie mit der Klostergeschichte von St. Peter im 
Zusammenhange steht/ ft soll sie sich nur auf folgendes wenige 
beschränken. — Erzbischof Gebhard ging lange mit dem Gedan 
ken UM/ ein Kloster zu bauen/ und es mit jenen Gütern zu be 
gäbe»/ welche Graf Wilhelm von Frifach und seine Gemahlinn 
Emma dem Erzbischöfe Balduin zu diesem Zwecke übergeben;
	        
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