Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

Die Räumungsbewegung im Januar. 
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Vorgehen an. Trotzdem gelang es, den Bahnschutz mit Hilfe der aus der 
Ukraine anrückenden Kavallerie — Teile der 1. Kavallerie-Division und 
bayerische 4. Kavallerie-Brigade — und der allmählich verfügbar werdenden 
Freiwilligen leidlich aufrechtzuerhalten und die Räumung des besetzten 
Gebiets in der zweiten Hälfte des Januar in geordnete Bahnen zu bringen. 
Auf den ukrainischen Bahnen traten gemischte deutsch-ukrainische Kom- 
Missionen in Tätigkeit, die zwischen den deutschen Transporten und den 
ukrainischen Behörden vermitteln und Entwaffnungen und Beraubungen 
verhindern sollten. 
Beim XX.Armeekorps bestand Anfang Januar der Eindruck, daß 
der Abtransport der letzten Truppen am Mangel an Material und am 
Fehlen des guten Willens der Ukrainer scheitern und eine Lage ähnlich der 
beim I. Armeekorps eintreten würde, zumal da die Bolschewiften über 
Charkow im Vordringen nach Westen blieben. Nach endlosen Verhandlungen 
mit dem Ataman Balbatschew und „nach Bereitstellung erheblicher Geld- 
mittel" gelang es, endlich am 8. Januar die Transportbewegung in Fluß 
zu bringen. Am 15. Januar konnte das Generalkommando selbst Poltawa is. zannar, 
verlassen. Die 92. Jnfanterie-Division erreichte an diesem Tage 
größtenteils im Fußmarsch Kiew und Darnitza. Sie hatte ein Ultimatum 
der Ukrainer zur Abgabe der Waffen abgelehnt. Der Abtransport der Di- 
Vision aus Kiew zog sich bis zum 28. Januar hin. Am 3t. traf der 
Divisionsstab in Powursk, am 3. Februar in Prostken ein. 
Von den noch im Südosten rollenden Transporten der 215. I n s a n - 
terie-Division wurden mehrere Anfang Januar südwestlich Poltawa 
angegriffen, machten teils kehrt, teils ließen sie sich von den Banden 
des Machnow entwaffnen, teils schlugen sie sich (darunter der Divisions- 
stab) unter schweren Verlusten über Kiew durch. Das II./Reserve-Regi- 
ments 224 gelangte nach Nikolajew. 
Beim XXXXI. Reserve-Korps setzten die 95. Infanterie- 
Division und halbe 11. Landwehr-Division ihren Ab- 
Transport nach Aufhören des Streiks in Gomel über die von den Bol- 
schewisten besetzte Strecke Bachmatsch—Gomel ungestört fort. Nur mit 
den Ukrainern kam es in der Gegend von Konotop am 12. und 13. Januar Jan««, 
noch zu Kämpfen, wobei dort wie anderwärts der Gedanke eine Rolle 
spielte, die Deutschen für den Kampf gegen die Bolfchewisten zurückzuhalten. 
Der Abtransport der halben 11. Landwehr- und 95. Jnfanterie-Division 
litt schwer unter Lokomotivmangel und Nichtrück- 
se ndun g von Leermaterial. Am 12. Januar verließ der zur 
Leitung des weiteren Durchtransports in Gomel eingesetzte Stab der
	        
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