Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

durch österreichisch-ungarische Transporte zwangen zur Überführung der 
15. Landwehr-Division aus der Krim zu Schiff nach Nikolajew. 
Außerdem mußten während dieses Abschnitts zahlreiche Transporte mit 
bevorzugt abzubesördernden Mannschaften — Jahrgang 1870/71, Links- 
rheiner, Bahnschutztruppen für die von den Polen bedrohte Strecke Kowel 
—Proftken sowie Stäbe und Truppen aus der Türkei und aus dem 
Kaukasus — gefahren werden. Erstere wurden im wesentlichen von den 
beiden Urlauberzügen Charkow—Gomel—Pinsk und Kiew—Goloby auf¬ 
genommen, die bis gegen Ende Dezember 1918 verkehrten. Auch der Rück- 
wandererverkehr in der Ostwest-Richtuug wurde mit einigen Unterbrechungen 
aufrechterhalten. Vom 18. Dezember ab gab es sogar wieder einen Schnell- is. v-zember. 
zug Kiew—Goloby. 
In der Folge litt der Bahntransport schwer unter den überall auf- 
flammenden Kämpfen der Ukrainer untereinander und mit den deutschen 
Truppen. Diese Entwicklung war nur möglich, weil die deutschen Soldaten- 
räte den ukrainischen Behörden und der Bevölkerung offen erklärten, daß 
sie nicht mehr kämpfen, fondern nur nach Haufe wollten. Durch die in- 
folgedeffen überall aufflammende Aufstandsbewegung wurde einerseits der 
Verkehr mit dem Douez-Gebiet, auf dem die Kohlenversorgung der ukraini- 
schen Bahnen vorwiegend beruhte, andererseits aber auch die Transport- 
bewegung westlich von Kiew mehr oder minder lahmgelegt. Was durchkam, 
strömte ungeordnet bei Goloby und Powursk zusammen und konnte nicht 
ohne weiteres auf die nur in beschränkter Zahl verfügbaren deutschen Züge 
übernommen werden, zumal da die Truppen nicht bei Nacht oder schlechtem 
Wetter umladen wollten. Immerhin kam der Rücktransport durch diesen 
Abschnb und vor allem durch sehr weitgehende Einschränkung des mit- 
zunehmenden Geräts noch im Dezember ein wesentliches Stück vorwärts. 
Am 25. Dezember waren die neugebildeten Behörden des ukrainischen 25.o«zemb«r. 
Direktoriums, dessen maßgebende Persönlichkeiten nicht ohne weiteres 
deutschfeindlich waren, so weit, daß mit ihnen ein neuer Abtransportplan 
aufgestellt werden konnte; in ihm wurde die tägliche Zugzahl für deutsche 
Truppen auf zehn erhöht. Nachdem auch der Große Soldatenrat Kiew seine 
Zustimmung gegeben und die Absicht, die Transportleitung selbst in die 
Hand zu nehmen, fallen gelassen hatte, vollzog sich auf Grund dieses Planes 
die Räumungsbewegung auf den Strecken Gomel—Pinsk und Kiew— 
Jskorost—Sarny—Powursk trotz Streiks und Versagens des Bahn- 
schutzes so, daß am 31. Januar mit Ausnahme der am Schwarzen Meer zi. Januar, 
abgeschnittenen Verbände sämtliche Deutschen die Ukraine verlassen hatten. 
Auf eine Führung von Transporten südlich von Kiew über Snamenka oder 
Einfluß der Kämpfe in der Ukraine.
	        
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