Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

Der Schutz der Ostgrenze. 
des Abtransports der Heeresgruppe Kiew sollte das Korps im Einver- 
nehmen mit den Polen hinter den Kanal von Augnstow zurückgehen. 
Inzwischen waren die Befehlsverhältnisse im Osten neu geregelt worden. 
Am 15. Januar hatte der Oberbefehlshaber Oft seine Tätigkeit eingestellt. is. Ianuar. 
An seine Stelle trat zunächst die Verbindungsstelle der Obersten Heeres- 
leituug in Königsberg unter Generalmajor von Seeckt und vom 
26. Januar ab das Oberkommando Grenzschutz Nord unter General 
von Quast, Chef des Geueralstabes Generalmajor von Seeckt, erst in 
Königsberg, später in Bartenstein. Ihm unterstanden neben den drei 
östlichen Stellvertretenden Generalkommandos I, XX und XVII und 
verschiedenen Freiwilligen-Verbänden die Reste des bisherigen Ostheeres 
und damit auch das Armee-Oberkommando 10. 
Da dessen Oberbefehlshaber schon Ende Januar nach Erfüllung seiner 
Aufgabe in die Heimat zurückgekehrt und der Wirkungskreis für ein 
Armee-Oberkommando in Litauen nicht mehr gegeben war, erfolgte am 
18. Februar die Unterstellung des Landwehrkorps und des Zusammen- is. zebruar. 
gesetzten, jetzt Freiwilligen Reservekorps unmittelbar unter das Ober- 
kommando Nord und die Abbeförderung des Armee-Oberkommandos 10 
nach dem Demobilmachungsort. Vor seinem Abrücken sprach sich das 
Armee-Oberkommando noch dahin aus, daß nach Eintreffen der über- 
wiesenen Verstärkungen Zwischenfälle, wie der von Olita, durch stärkere 
Frontbesetzung vermieden werden könnten. Es empfahl, alle gegnerischen 
Abteilungen, die sich zwischen den beiderseitigen Demarkationslinien fest- 
zusetzen suchten, sofort anzugreifen. Insbesondere sei größte Vorsicht 
gegenüber den Polen geboten, denen offenbar sehr viel daran liege, in 
Grodno und Suwalki festen Fuß zu fassen. Die Russen, deren Stärke 
vor der Armeefront das Armee-Oberkommando auf 25 000 bis 
30 000 Mann schätzte, wurden als kriegsmüde bezeichnet. Schärferes 
Nachdrängen sei nicht zu erwarten, dagegen würden sie versuchen, durch 
bolschewistische Agitation möglichst kampflos vorwärts zu kommen. Die 
Polen seien vorläufig durch Ukrainer und Russen gebunden. Ihre Macht- 
mittel entsprächen nicht ihrem prahlerischen Auftreten. Die Litauer und 
Weißrussen wurden als deutschfreundlich bezeichnet. Die eigene Stärke 
gab das Armee-Oberkommando mit 11000 Mann an. Zur Sicherung 
von Kowno sei ein Vorschieben der Front des Generalkommandos 52 bis 
in Höhe des Freiwilligen Reservekorps notwendig. 
Auf die bolschewistische Agitation in Grodno und vor allem in Kowno 
wurde hingewiesen.
	        
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