Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

Die Rückkehr der deutschen Truppen aus dem Schwarzmeer-Gebiet. 
Er empfahl, durch Verhandlung mit der Entente Abbeförderung über Sofia 
oder Genua zu erreichen. Auch für die Truppen in Nikolajew oder Odessa 
wurde von Anfang an Seetransport angestrebt. 
Diese Verhandlungen, die zunächst günstig zu verlaufen schienen, sollten 
sich bald als sehr dringlich erweisen. Denn inzwischen hatten sich die Ver- 
Hältnisse für den Bahntransport grundlegend geändert. Der auf Grund 
einer Weisung der Heeresgruppe vom 26. November von der 15. Landwehr- 
Division angeordnete Aufbau eines systematischen Bahnschutzes an der 
Strecke Nikolajew—Snamenka—Smjela—Rokitno kam nicht zustande, 
weil die Truppe, mit einziger Ausnahme des III./Landwehr-Regiments 53, 
sich weigerte, ihre Züge zu verlassen. Außerdem erwies sich die Bahn nörd- 
lich von Snamenka als unterbrochen. Damit wurde auch das von der 
Heeresgruppe befohlene Zusammenwirken mit der 93. Jnfanterie-Division 
und 7. Landwehr-Division hinfällig. 
Der Abtransport der 15. Landwehr-Division nach Odessa — als Ersatz 
der in die Gegend von Brest-Litowsk befohlenen 7. Landwehr-Division — 
kam nicht zur Durchführung. 
Während nun die 15. Landwehr-Division den Versuch machte, ihre 
Truppen im Raum Snamenka—Jelisawetgrad zu versammeln, erreichte 
ein Teil der vordersten Transporte in Verbindung mit solchen der 11. Land- 
wehr-Division die Weiterfahrt durch Abgabe der Waffen an die Ukrainer. 
Sie erklärten, daß ihnen das Schicksal der zurückbleibenden Kameraden 
gleichgültig sei. Sogar der Stab der 10. Landwehr-Brigade erkaufte seine 
Weiterfahrt in Snamenka durch Abgabe von zwei Geschützen und sechs 
Maschinengewehren. Andere Transporte, die z.T. von Osten gekommen 
waren, versuchten die Rückkehr nach Nikolajew zu erzwingen und hielten 
sich zunächst bei Dolinskaja. 
Kämpfe der 15. Landwehr-Division mit den Ukrainern 
um die Jahreswende 1918/19. 
Die mit dem Führer der gegen Nikolajew operierenden Ukrainer, 
General Filatjew, angeknüpften Verhandlungen erwiesen sich als zwecklos. 
Filatjew versuchte lediglich Zeit zu gewinnen, um Verstärkungen heran- 
zuziehen. Er wie sein Genosse, der angebliche „Ataman" Grigoriew, über- 
boten sich in überheblichen Briefen und Drahtungen, so daß sich der Führer 
der 15. Landwehr-Division, Generalleutnant Sack, seinerseits veranlaßt 
sah, den Ukrainern ein Ultimatum zu stellen, in dem er volle Bewegungs- 
sreiheit für die bei Dolinskaja stehenden Transporte forderte. Als dieses 
8. Zannar, am 8. Januar 8° vorm. abgelaufen war, ging eine deutsche Abteilung unter
	        
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