Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Nr. 9x7. 
Der russische Gesandte in Sofia an den 
russischen Außenminister.r) 
Geheimtelegramm. Sofia, den i3./26. April 1914* 
Nr. 72. 
Abschrift Paris. 
Siehe mein Telegramm 69. 
Die Aussichten auf Abschluß der Anleihe steigen immer mehr. Mit 
dem französischen Gesandten bemühe ich mich, dem Könige und der 
hiesigen öffentlichen Meinung das Verderbliche der Finanzpolitik des 
jetzigen Ministeriums in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht zu be¬ 
weisen, wie ich mit nächstem Kurier ausführlich berichten werde. Nach 
meinen Nachrichten und denen der Zeitungen ist anzunehmen, daß eng¬ 
lisches und belgisches Geld für die Anleihe verwandt werden wird. Wür¬ 
den Sie nicht nützlich finden, letzteres zu verhindern? Panafieu ver¬ 
sichert, daß seine Regierung, die er auf dem Laufenden hielt, mit allen 
Mitteln das Mitwirken französischen Kapitals verhindert. Der hiesige 
Finanzminister hat Panafieu gestanden, daß die Anleihe nicht auf ge¬ 
schoben werden könne, er wolle möglichst schnell abschließen, um die 
Stellung der Regierung zu stärken. Es müssen daher alle Anstrengungen 
daran gesetzt werden, um die Pläne Radoslawows und Tontschews zu 
zerstören. 
Sawinski. 
Nr. 918. 
Der russische Botschafter in Paris an den 
russischen Außenminister.* 2) 
Geheimtelegramm. Paris, den 16-/29. April 1914. 
Nr. 106. 
Doumergue bestätigt mir soeben, er habe den französischen Banken 
den kategorischen Befehl gegeben, Bulgarien keine Unterstützungen 
unter der Form einer in Deutschland aufgelegten bulgarischen Anleihe 
zur Verfügung zu stellen. Nach den aus Berlin erhaltenen Nachrichten 
der französischen Regierung sind die Verhandlungen in Berlin geschei¬ 
tert, was Herr Doumergue auf die Weigerung der französischen Banken 
zurückführt. 
Is wolski. 
*) Iswolski, Bd. IV, Nr. i324, S-94- 
2) Is wolski, Bd.IV, Nr. i32Ö, S.94. 
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