Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

damit zugleich den Verdacht zu zerstreuen, als ob Rußland von Deutsch¬ 
land gefürchtet würde. Nach meiner Überzeugung spricht trotzdem aus 
allen Zeilen, die in letzter Zeit gedruckt worden und den russisch-deut¬ 
schen Beziehungen gewidmet sind, einzig und allein nur diese Furcht 
vor Rußland. Ich erlaube mir zum Schlüsse die Hoffnung auszudrücken, 
daß man in Berlin Grund dazu hat, und daß wir tatsächlich alle Ma߬ 
regeln zur Stärkung unserer Heeresmacht ergreifen, einer Stärkung, die 
Deutschland zwingen muß, weder Mittel noch Energie zu scheuen, um 
die vollkommene Kriegsbereitschaft Deutschlands bis zum äußersten zu 
erreichen. 
S werbe j ew. 
Nr. 910. 
Telegramm des russischen Geschäftsträgers 
Obnorski, Cetinje, an das russische Ministerium des 
Äußern in Petersburg.1) 
Nr. 17. Cetinje, den i3./2Ö. März 1914. 
König Nikolaus hat in diesen Tagen nach langem Zögern den Befehl 
erteilt zur Übergabe eines schon vor einiger Zeit nach Belgrad gesandten 
eigenhändigen Schreibens an den König Peter von Serbien, in welchem 
Serbien eingeladen wird, unverzüglich mit Montenegro eine Verein¬ 
barung über die Vereinigung beider Staaten auf militärischem, finan¬ 
ziellem und diplomatischem Gebiete zu treffen unter der Bedingung „des 
Vorbehaltes der Unabhängigkeit und Eigenart beider Staaten und ihrer 
Dynastien“. Am Schlüsse des Schreibens hebt König Nikolaus hervor, 
daß eine derartige Vereinbarung „für das noch nicht befreite Serbentum 
sehr nützlich sein werde“ und auch im Sinne des ewigen Protektors der 
Slawen, Rußlands, sei. 
Obnorski. 
Nr. 911. 
Telegramm des russischen Außenministers an den 
russischen Gesandten in Belgrad* 2) 
vom 16-/29. März 1914. 
Nr. 602. 
Ich beziehe mich auf die Telegramme aus Cetinje Nr. 17 und 18. 
Der Versuch Serbiens, militärische Instrukteure nach Montenegro zu 
J) Boghitschewitsch „Kriegsursachen, S. i42. 
2) Benckendorff Bd.III, Nr. 1049, S. 270. 
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