rumänische Regierung werde, falls es wider Erwarten zu einem Zusam¬
menstoß kommen sollte, nicht vor Maßregeln der Einwirkung auf Bul¬
garien, wie im letzten Kriege, zurückschrecken.
Abschrift nach Paris, London, Sofia und Bukarest.
D e m i d o w.
Nr. 904.
Der russische Geschäftsträger Obnorski, Cetinje,
an das Ministerium des Äußern in Petersburg.
Cetinje, den
28. Januar
10. Februar
i9i4.
Nr. 5.
„Durch Erlaß vom 28. November vorigen Jahres Nr. 1002 haben Euere
Exzellenz mir mitzuteilen geruht, daß die kaiserliche Regierung die Ent¬
scheidung getroffen habe, die russische militärische Unterstützung und
die mihtärinstruktorische Tätigkeit in Montenegro auf neuen Grund¬
lagen weiter zu gewähren, die von unserem Auswärtigen und Kriegs¬
ministerium ausgearbeitet werden. Ich habe nicht unterlassen, König
Nikolaus diese Entscheidung mitzuteilen, die schon lang mit Ungeduld
von ihm erwartet wurde. Er erklärte sich dabei, wie von mir am 15. De¬
zember unter Nr. 57 berichtet wurde, indem er seinem aufrichtigen und
tiefgefühlten Danke an die kaiserliche Regierung Ausdruck gab, voll¬
ständig bereit, sich allen Bedingungen zu unterwerfen, welche Monte¬
negro von Rußland auferlegt werden sollten. In dem in diesen Tagen
eingegangenen neuen Erlaß Euerer Exzellenz vom 23. Januar Nr. 61
wurden mir die von unserem Kriegsministerium ausgearbeiteten Berech¬
nungen über die Ausgaben für die militärische Unterstützung Monte¬
negros mitgeteilt, welche mir etwas übertrieben erscheinen. Nach dem
Anschlag unserer Militärbehörde sollen diese Ausgaben jährlich vier
Millionen Rubel für die Unterhaltung und Versorgung des Heeres
und 5ooooo Rubel für die Instrukteure betragen. Außerdem sind
fünfzehn Millionen Rubel für die Versorgung der montenegrinischen
Truppen mit Artillerie und Kriegsmaterial vorgesehen. Diese Ziffern
sind so bedeutend, daß das Kriegsministerium es für nötig hielt, darauf
hinzuweisen, daß es für Rußland äußerst schwierig sei, Montenegro
überhaupt militärische Unterstützung auf neuen Grundlagen zu gewäh¬
ren, und es ist anscheinend zu seinem früheren Gedanken zurückgekehrt,
die militärische Unterstützung und Instrukteurtätigkeit in Montenegro
aufzugeben und diese Aufgabe den Serben zu überlassen. Aber, abge¬
sehen davon, daß die kaiserliche Regierung schon die bestimmte, dem
König Nikolaus mitgeteilte Entscheidung in dieser Frage getroffen hat,
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