Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Durch mein heutiges Telegramm wollte ich diesen Brief ankündigen 
und schon früher Beruhigung bringen. 
(gez.) Albrecht. 
Mache von diesem Geschmiere den Gebrauch, den Du für gut findest. 
Randbemerkungen von Jagows: 
*) Dies scheint nach Mitteilungen des Fürsten Fürstenberg nicht so unbedingt 
sicher. Graf Berchtold dürfte schwanken. 
**) Bärnreither hatte dem Fürsten Fürstenberg Äußerungen des Kriegsministers 
mitgeteilt, nach denen letzterer in Serbien einrücken, dieses unter Österreich, Bulgarien 
und Rumänien zerteilen und dann auch Montenegro annektieren will! 
***) Wie lange? 
*♦**1 p 
Randbemerkungen von Moltke: 
*f) Wenn der Erzherzog das will, dann soll er den Konfliktstoff mit Rußland aus 
der Welt schaffen, d (as) h (eißt) die galizischen Korps demobilisieren. Zum Zu¬ 
sehen braucht man keine mobile Armee. 
Nr. 764. 
Der russische Außenminister an den russischen 
Botschafter in Paris.1) 
Geheimtelegramm. 
St. Petersburg, den 
26. Januar 1913. 
8. Februar 
Nr. 221. 
Das vom Fürsten Hohenlohe für den Zaren mitgebrachte Schreiben 
des Kaisers von Österreich ist in überaus freundschaftlichen Wendungen 
gehalten, bringt aber keinerlei neue Tatsachen. Der Kaiser spricht den 
Wunsch aus, durch sein persönliches Eingreifen den ungünstigen Ein¬ 
druck zu zerstreuen, den die österreichische Politik in Rußland hervor¬ 
gerufen habe und unterstreicht die Zugeständnisse Österreich Ungarns im 
Sinne der Nichteinmischung in den Balkankrieg und der Zustimmung 
zur Beteiligung an einer Beratung über die mit dem Kriege verquickten 
Fragen in Gemeinschaft mit den anderen Mächten. Er weist auf die 
schwierige Lage seiner Regierung hin und bittet, seine Bemühungen nicht 
außer acht zu lassen, die darauf ausgehen, die Lebensinteressen Öster¬ 
reich-Ungams mit der Sorge um Aufrechterhaltung guter Beziehungen 
in Einklang zu bringen. Der Zar geruhte den Fürsten Hohenlohe mit 
einem Antwortschreiben zu entlassen, in dem durchaus freundschaftlich 
aber fest dargelegt ist, daß Rußland bereits alles mögliche getan hat, 
um seine Pflichten, die ihm eine hundertjährige Geschichte auferlegt, 
mit dem aufrichtigsten Streben zur Erhaltung des europäischen Friedens 
*) Iswolski Bd.III, Nr. 724, S. 59. 
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