Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Nr. 703. 
Der Botschafter in London Fürst von Lichnowsky 
an den Reichskanzler von Bethmann Hollweg.1) 
Ausfertigung. 
Nr. io83. London, den i5. November 1912. 
Sir A. Nicolson bemerkte bei einer gelegentlichen Konversation, die 
Haltung Österreichs in der gegenwärtigen Krise verdiene größte Aner¬ 
kennung. Wien habe gegenüber serbischen Provokationen in bewunderns¬ 
werter Weise würdevoll Ruhe bewahrt. £)ie Serben hätten sich durch 
ihren lärmenden Größenwahn alle Sympathien entfremdet. Ihre arro¬ 
gante Sprache werde jedoch von den Großmächten am besten als komi¬ 
sche Leistung angesehen*). 
Lichnowsky. 
Randbemerkung Kaiser Wilhelms II.: 
*) Donnerwetter. 
Schlußbemerkung des Kaisers: 
Gut. 
Nr. 704. 
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes von Ki- 
derlen an den Botschafter in Wien von Tschirschky.* 2) 
Konzept von der Hand des Kommissarischen Hilfsarbeiters von Bergen. 
Nr. 752. Berlin, den i5. November 1912. 
Der bisherige serbische Gesandte in Konstantinopel3) hat mich sua 
sponte aufgesucht und mir die bekannten Wünsche vorgetragen. Ich 
habe daraufhin sehr ernst mit Herrn Nenadowitsch gesprochen und ihm 
geraten, wenn der Siegesrausch verflogen, Wasser in seinen Wein zu tun. 
Bitte dem Grafen Berchtold vorstehendes streng vertraulich und 
mit der Bitte um Geheimhaltung der hiesigen Anwesenheit von Nenado¬ 
witsch mitzuteilen. 
Kiderlen. 
x) Die Große Politik Bd. 33, Nr. 12 385, S.346. 
2) Die Große Politik Bd. 33, Nr. 12 372, S. 33o. 
3) Nenadowitsch. 
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