Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Nr. 622. 
Telegramm des russischen Botschafters in Konstanti¬ 
nopel an den russischen Außenminister1) 
von* 17./30. September 1912, 
Nr. 731. 
Dringend. 
Ohne besondere Instruktionen dazu aus Belgrad zu besitzen, hat mir 
der hiesige serbische Gesandte vertraulich mitgeteilt, er sei von Pa- 
schitsch beauftragt worden, von der Pforte Erklärungen über die Ein¬ 
berufung der Reservedivision von Uesküb und Mitrowitza zu verlangen, 
desgleichen die Freigabe des zurückgehaltenen Kriegsmaterials oder 
dessen Rücksendung nach Marseille. Der serbische Vertreter hat der 
Pforte erklärt, daß er zwei Tage auf eine Antwort warten werde, worauf 
er werde abreisen müssen. Seine Abreise erklärt er mit der Notwendig¬ 
keit, seiner Regierung mündlich zu berichten. Der Geschäftsträger wird 
diesen Auftrag heute ausführen. Die Festsetzung einer zweitägigen Frist 
wird bei der jetzigen patriotisch erregten Stimmung der Türken die 
allgemeine Erbitterung nur noch steigern. 
Giers. 
Nr. 623. 
Graf Mensdortf an Graf Berchtold. ') 
Telegramm. London, den 3o. September 1912. 
Lors d’une visite que M. Sazonow vient de me faire, il m'a dit que 
la nouvelle de la mobilisation bulgare rendait la situation encore plus 
sérieuse qu’elle ne l’était. Le pivot de la situation réside, à son avis, dans 
conformité de vues existant entre Vienne et St. Petersbourg. Il a une 
confiance absolue dans la sagesse et la loyauté de Votre Excellence et me 
charge de Lui dire qu’il compte sur la coopération de Votre Excellence 
pour empêcher, et s’il est trop tard pour cela, localiser la guerre. 
Nr. 624. 
Telegramm des stellvertretenden russischen Außen¬ 
ministers an den russischen Gesandten in Belgrad* 8) 
vom 17./3o. September 1912. 
Nr. 1970. 
Ihr Telegramm Nr. i35 erhalten. Den Balkanstaaten eine Frist von 
einigen Monaten für ihr aktives Vorgehen festzusetzen, auch wenn dies 
D Benckendorff. Bd. II. Nr. 686, S. 448. 
2) Österreichisches Rotbuch, 1912. Nr. 27, S. 17. 
8) Benckendorff. Bd. II. Nr. 688, S. 45o. 
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