Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

daß sie von einem eventuellen Sieg keinen territorialen Vor¬ 
teil zu erwarten hätten. 3. Wenn der Gang der Ereignisse die 
Anwendung energischerer Mittel notwendig machen sollte, wie etwa eine 
Armee- oder Flottendemonstration, so werden die Mächte nur nach vor¬ 
heriger Vereinbarung zu einer solchen schreiten. 4- Zur selben Zeit, in 
der sie die in Punkt i angegebenen Schritte unternehmen, werden die 
Mächte bei der Hohen Pforte dahin vorstellig werden, sie solle ohne 
Zögern die Verwaltungsreform einführen, die die christliche Bevölkerung 
der Balkanhalbinsel mit Recht fordert. 
Iswolski. 
Nr. 6i3. 
Der stellvertretende russische Außenminister 
an den russischen Botschafter in Paris.*) 
Geheimtelegramm. St. Petersburg, den9-/22. September 1912. 
Nr. 1876. 
Berufe mich auf das Telegramm aus Cetinje unter Nr. i5o. 
Persönlich. Es wäre überaus erwünscht, wenn Sie dem Großfürsten 
die Ansichten der kaiserlichen Regierung über die Lage der Dinge auf 
dem Balkan unterbreiten könnten. 
Nerat ow. 
Nr. 6i4. 
Der stellvertretende russische Außenminister 
an den russischen Botschafter in Paris.* 2) 
Telegramm. St. Petersburg, den 9.722. September 1912. 
Nr. 1881. 
Teile das Telegramm aus Cetinje unter Nr. i5o vom 8-/21. Septem¬ 
ber mit: 
In diesen Tagen reiste Prinz Danilo unerwartet inkognito nach Paris 
ab. — Ich erfahre vertraulich, daß der Zweck seiner Reise eine Zu¬ 
sammenkunft mit dem Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch ist, dem er 
augenblicklich ein Schreiben des Königs Nikolai überbringt, der in letzter 
Zeit über die Lage der Dinge in Montenegro im Zusammenhänge mit 
den neuesten Ereignissen auf dem Balkan stark besorgt ist. 
Nähere Einzelheiten durch Kurier. 
Neratow. 
1) Iswolski. Bd. II. Nr. 44i, s. 258. 
2) Iswolski. Bd. II. Nr. 442, S. 258. 
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