Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Von dort heimgekehrt, ließ er mir auf meine Anfrage hin ganz beson¬ 
ders rasch sagen, daß er zu jeder Stunde für mich zu sprechen sei. 
Der Premierminister ließ seine gewöhnliche Zurückhaltung fallen 
und empfing mich sehr herzlich. Er sagte mir, wie sehr er über den 
Empfang durch Seine Majestät den Kaiser und dessen Minister gerührt 
gewesen sei. 
H. Paléologue bestätigte mir die Aufrichtigkeit dieser Empfindungen 
und erklärte, H. Poincaré habe besonders das Vertrauen, das ihm so¬ 
wohl von Seiner Majestät dem Kaiser als auch von dem Staatssekretär 
Kokowtzow und von Eurer Hohen Exzellenz entgegengebracht wurde, 
tief empfunden. Als Beispiel dieses uneingeschränkten Ver¬ 
trauens bezeichnete H. Paléologue die Mitteilungejn, 
die Sie unserem französischen Gast über besonders ge¬ 
heime Einzelheiten auf dem Gebiete der Balkanpolitik 
der letzten Monate gemacht haben. 
Ohne jeden Zweifel hat die Eurer Hohen Exzellenz bereits aus den 
Agenturtelegrammen bekannte Rede des H. Poincaré in Dünkirchen 
über die Ergebnisse seiner Reise und die Festigkeit des Bündnisses in 
Frankreich einen sehr günstigen Eindruck gemacht; dieser Eindruck 
wurde noch durch den Bescheid verstärkt, den H. Poincaré den Jour¬ 
nalisten gegeben hat. Allerdings hat er ein Interview abgelehnt, aber 
er hat die Herzlichkeit des ihm zuteil gewordenen Empfanges und die 
Festigkeit der Beziehungen zwischen den beiden Ländern betont. 
Gen einigen Sie usw. Sewastopulo. 
Nr. 600. 
Voyage en Russie de M. Raymond Poincaré, Président 
du Conseil, Ministre des Affaires étrangères.1) 
Août 1912. 
Compte rendu d’un entretien avec M. Sazonoff, écrit le jour même 
et laissé aux archives du Ministère. 
Je demande à M. Sazonoff des éclaircissements sur les conventions 
serbo-bulgare et gréco-bulgare. Je ne lui cache pas que je ne m’explique 
pas bien pourquoi ces actes n’ont pas été communiqués à la France par 
la Russie. M. Iswolsky m’a dit ne les pas connaître, mais il m’a donné 
l’assurance qu’ils avaient pour objet le maintien du statu quo. Or il 
parait bien invraisemblable qu’on ait mis tant de temps à rédiger des 
conventions destinées simplement à garantir le statu quo. Il est probable 
que la partie la plus importante de ces accords contient, en réalité, un 
partage éventuel. M. Sazonoff en convient. II ne connaît pas, dit il, 
encore le texte de la Convention gréco-bulgare, qui, du reste, ne déter¬ 
x) Livre Jaune, 1912. I. Nr. 57. 
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