Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Auge fassen, um soweit als möglich auf friedliche Weise unsere Inter¬ 
essen zu schützen. Es liegt ausschließlich der Kaiserlichen Regierung ob, 
zu beurteilen, wann der günstige Augenblick für ein solches neues Balkan¬ 
übereinkommen gekommen ist. Ich habe nur die Verpflichtung, die 
Balkanintrigen unwirksam zu machen, die gegen ein solches Abkommen 
gerichtet sind, und die uns leicht und gegen unseren Willen zu einem 
völligen Bi'uche mit Österreich führen könnten. Giers. 
Nr. 517, 
Telegramm des russischen Gesandten in Belgrad 
an den russischen Außenminister *) 
26. Februar 
vom-^-iQii. 
11. Marz 
Der hiesige bulgarische Gesandte hat seinen Monarchen auf dessen 
Rückreise aus Wien begrüßt und mir vertraulich mitgeteilt, er habe aus 
seiner Unterredung mit König Ferdinand die feste Überzeugung gewon¬ 
nen, daß Seine Majestät von seiner Zusammenkunft mit dem österreichi¬ 
schen Kaiser sehr wenig befriedigt sei, da dieselbe zu keinem Resultate 
geführt habe. Der Ansicht des bulgarischen Gesandten nach wird dies 
zur Erkaltung der Beziehungen zwischen beiden Staaten führen und 
einen starken Umschwung zugunsten der russophilen Politik zur Folge 
haben. Die Richtigkeit meiner Folgerungen, sagte Toschew, wird sich 
vielleicht schon in nächster Zeit erweisen. Hartwig. 
Nr. 5i8. 
Telegramm des russischen Gesandten in Belgrad 
an den stellvertretenden russischen Außenminister* 2) 
20. März 
vom -t—ri-iQii. 
2. April v 
Der König von Montenegro hat hierher mitteilen lassen, daß er den 
Standpunkt der serbischen Regierung teile sowohl hinsichtlich der all¬ 
gemeinen politischen Lage, als auch hinsichtlich der Ziele der gemein¬ 
samen serbischen und montenegrinischen Politik. Der König nimmt von 
der serbischen Antwort Kenntnis; diese Antwort soll als Grundlage eines 
Abkommens zwischen beiden Staaten dienen. Hartwig. 
1) Benckendorff. Bd. II. Nr. 373, S. 60. 
2) Benckendorff. Bd.II. Nr. 386, S.75. 
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