Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

was wir wünschen, ist, an unserer Grenze Ruhe zu haben. Gibt es 
etwas Natürlicheres, als daß wir uns — um dies zu erreichen — an die 
Großmächte, die Albanien geschaffen haben, wenden? 
Nr. 3go. 
Der serbische Gesandte Jowanowitsch, Wien, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Wien, den 
3o. November 
i3. Dezember 
1913. 
Auszug aus einem Berichte des Gesandten über den Verlauf der 
Delegation: 
Die Presse in Dalmatien greift Dr. Baijak an, der nicht der rich¬ 
tige Vertreter der serbischen-kroatischen Wähler in der Delegation ge¬ 
wesen sei. Sein Auftreten sei matt gewesen, so versicherten ihm — Jo¬ 
wanowitsch — österreichische Delegierte; ja Baijak sei so weit gegan¬ 
gen, dem Kaiser für die Anerkennung der loyalen Haltung zu danken, 
was die Delegierten als höchst überflüssig und als mit der Stimmung 
in Dalmatien im Widerspruch stehend bezeichneten. 
Nr. 391. 
Der serbische Gesandte Popowitsch, Petersburg, 
an den serbischen Ministerpräsidenten Paschitsch 
in Belgrad. 
Persönlich! Petersburg, den 8-/21. Dezember igi3. 
Streng vertraulich! 
Vor einigen Tagen sandte der bulgarische Gesandte General Ratko 
Dimitrijeff einen Journalisten zu mir und ließ mir durch diesen die 
Mitteilung zukommen, daß er mit mir auf neutralem Boden Zusammen¬ 
treffen möchte, um sich mit mir darüber auszusprechen, auf welche 
Weise diesem anormalen Zustande zwischen Bulgarien und Serbien 
ein Ende bereitet und eine Wiederannäherung dieser beiden Länder her¬ 
beigeführt werden könnte. Ich ließ ihm durch denselben Journalisten 
die Antwort überbringen, daß ich seinem Wunsche gerne nachkomme, 
da auch ich der Ansicht sei, daß Serbien und Bulgarien in freund¬ 
schaftlichem Verhältnisse zueinander stehen müßten. Seit dieser Zeit 
verstrichen aber einige Tage, ohne daß ich eine Nachricht von General 
Dimitrijeff erhalten hätte. Gestern aber suchte mich jedoch der be¬
	        
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