Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

Kokowzews Bemerkung, daß der Zar die äußere Politik leite, ist ganz 
richtig. In den Kreisen, in denen ich verkehre und die es wissen können, 
wer etwa den Zaren zu beeinflussen vermöge, habe ich darnach geforscht. 
Die Antwort lautete überall: Niemand — nur die Kaiserin. Ich denke 
nun daran, wäre es nicht auf irgendeine Weise möglich, sich mit Per¬ 
sönlichkeiten in Verbindung zu setzen, die bei der Kaiserin beliebt 
sind. Etwas habe ich schon erfahren imd werde nun sehen, — selbst¬ 
verständlich äußerst behutsam — ob sich von dieser Seite etwas in 
unserem Interesse tun läßt. 
Nr. 307. 
Der serbische Gesandte Ristitsch, Bukarest, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Pov. br. 12 5. Bukarest, den 17./30. Mai 1913. 
Auszug : 
Mit diesem Berichte vom 17. Mai i()i3 Nr. i2Ö sendet der serbische 
Gesandte Ristitsch in Bukarest den Inhalt eines Exposés des rumä¬ 
nischen Ministerpräsidenten Majorescu ein, über seine Erklärungen, die 
er in der Geheimsitzung des Senates vom 11./24. Mai 1913 gemacht 
hat. Dieses Exposé bezieht sich hauptsächlich auf die rumänisch-bul¬ 
garischen Beziehungen. Auch über das Verhältnis Rumäniens zu 
Deutschland findet sich darin folgender Passus: „Deutschland hat von 
Anbeginn an darauf hingewirkt, daß Rumänien in die Londoner 
Botschafterkonferenz aufgenommen werde. Deutschland hat uns erklärt, 
daß es behufs Unterstützung der rumänischen Interessen stets in 
London einen Druck ausgeübt hat und auch später dies zu tun fort¬ 
gesetzt hat.“ 
Nr. 3o8. 
Bericht des Kommandanten der III. serbischen Armee, 
des Generals Boza Jankowitsch aus Prizren an das 
serbische Armee-Oberkommando. 
Der Bericht bezieht sich auf die auf serbisches Territorium geflüch¬ 
teten Albanesen Daut Ibitsch, Binak Dema und Achmed Islam. Dem 
Berichte ist außer einer Anlage noch ein Verhandlungsprotokoll mit 
Daut Ibitsch beigefügt vom 19. Mai/i. Juni igi3. 
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