Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

matischen Vertreter der Großmächte. Der König ersuchte sie, ihren 
Regierungen zu melden, Montenegro werde dem autonomen Albanien 
weder Skutari noch einen Fußbreit des eroberten Landes abtreten. Der 
König behauptete, dem österreichisch-ungarischen Geschäftsträger er¬ 
klärt zu haben, daß jede Einzeldiskussion über die oben erwähnten 
Fragen mit Österreich-Ungarn ausgeschlossen sei. — Während der 
König diese Erklärungen abgab, warteten die Minister in der „Od- 
schaklija“ (Rauchzimmer). 
Sodann wurde im Gespräche dem Finanzminister nahegelegt, durch 
meine Vermittlung die Übersendung des geschenkten Getreides aus 
Serbien zu urgieren, welches in Saloniki griechische Schiffe löschen 
werden. Dieses Verlangen wurde damit motiviert, daß Eventualitäten 
eintreten könnten, daß die österreichische Flotte die montenegrinische 
Küste blockiere und für diesen Fall müßte Montenegro mit Nahrungs¬ 
mitteln rechtzeitig versorgt sein. 
Nr. 2 58. 
Der serbische Gesandte Gawrilowitsch, Cetinje, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
~ , 22. Dezember 1012. 
Cetmie, den ——----— 
4. Januar 1910. 
Der König wünscht zu wissen, wie unsere Beziehungen zu Österreich- 
Ungarn sind und verlangt eine Antwort. 
Nr. 2 5 g. 
Ministerpräsident Paschitsch an den serbischen Ge¬ 
sandten Gawrilowitsch in Cetinje. 
Telegramm: 
Belgrad, den 
2 3. Dezember 
I912- 
5. Januar 1913. 
Unsere Beziehungen zu Österreich-Ungarn stehen so wie sie früher 
gestanden haben. Seit der Prohaska-Affäre hat sich keine einzige wich¬ 
tige Frage verändert. In der Prohaska-Affäre haben wir, da wirklich 
von seiten der Militärorgane kleine Unregelmäßigkeiten Vorlagen (PI), 
unser Bedauern über das Vorkommnis ausgesprochen... Damit ist diese 
Affäre von der Tagesordnung abgesetzt. In Wiener Zeitungen ist von 
vielen ökonomisch-handelspolitischen Fragen die Rede, allein offiziell 
sind sie unsererseits noch nicht angeregt worden. 
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