Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

Nr. 247. 
Der serbische Geschäftsträger Michajlowitsch, Rom, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Telegramm: Rom, den 8./21. Dezember 1912. 
Heute teilte ich dem Minister des Auswärtigen (San Giuliano) un¬ 
sere Erklärung in der Frage des Zuganges zum Adria tischen Meer mit. 
Der Minister antwortete, daß die italienische Regierung auch weiter¬ 
hin für die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit Serbiens 
eintreten werde und er bedauere nur, daß wir nicht schon viel früher 
seinen freundschaftlichen Ratschlägen gefolgt seien; denn Österreich- 
Ungarn werde in keinem Falle nachgeben. 
Wir hätten uns die österreichisch-ungarische Mobilisierung täglich (?) 
ersparen können; die Monarchie dürfte sich nun auch in anderen Fragen 
weniger nachgiebig gegen uns erweisen, weil sie der Kosten der Mo¬ 
bilisierung eingedenk sein werde. 
Nr. 248. 
Der serbische Geschäftsträger Popowitsch, Cetinje, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Telegramm: Cetinje, den 9-/22. Dezember 1912. 
In der hiesigen Bank befand sich ein Depositum von 700000 Dinar 
russischen Geldes, und zwar 3ooooo Dinar für Kirchenzwecke und 
4ooooo Dinar zurückgehaltene Subvention. Über Auftrag der russi¬ 
schen Regierung wurde dieses Geld gestern nach Rußland zurück¬ 
gesandt. 
Nr. 249. 
Der serbische Gesandte Gawrilowitsch, Cetinje, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Cetinje, den 12./25. Dezember 1912. 
Der russische Militärattache1), sagte mir, daß die Subvention den 
Montenegrinern entzogen worden sei, weil die Montenegriner — ent¬ 
sprechend der Vereinbarung — ihr Heer nur mit Genehmigung 
*) Oberst Juguriew. 
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