Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

als Mitglied der Deputation auftreten. — Bin vollkommen einverstanden, 
wenn die unsrigen (die Orthodoxen), vereint mit den Moslims, einen 
aktiven Anteil an den Geschäften nehmen. 
Nr. 108. 
Der serbische Gesandte Popowitsch, Petersburg, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Telegramm: 
Petersburg, den 
21. April 
4. Mai 
1909* 
Das Geld, das für die bosnisch-herzegowinische Deputation nach 
Ihrem Telegramm vom i3. d. M. aus Budapest gesendet werden sollte, 
ist noch nicht angekommen. Das Geld ist nötig. Aus der Kasse gab 
ich Herrn Radulowitsch 2Öo Rubel Vorschuß, der infolge schwerer Er¬ 
krankung Petersburg verlassen mußte. 
Nr. 109. 
Der serbische Gesandte Popowitsch, Petersburg, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Telegramm: 
Petersburg, den 
2 3. April 
6. Mai 
I9°9- 
Beim gestrigen diplomatischen Empfang erkundigte ich mich neuer¬ 
dings bei Tscharikow über den Aufenthalt des montenegrinischen Kron¬ 
prinzen Danilo in Petersburg. Er sagte mir, der Kronprinz sei haupt¬ 
sächlich hergekommen, um die unerfreuliche ökonomische Lage darzu¬ 
stellen, welche die Bewohner Montenegros zur Auswanderung nötigt, 
und um sich hier zu beraten, auf welche Weise es möglich wäre, die 
wirtschaftlichen Verhältnisse zu bessern. Zu diesem Zwecke besteht 
auch die Absicht, einen Teil des Skutari-Sees auszutrocknen, um an 
dessen Stelle Ackergrund zu schaffen. Zu diesem Zweck wird auch 
Rußland den Ingenieur Bolotow nach Montenegro entsenden, eben den¬ 
selben, der voriges Jahr in Paris war bei der technischen Beratung über 
die Donau-Adria-Bahn. Nach Tscharikows Worten wird es auch die Auf¬ 
gabe Bolotows sein, die Verbindung zu studieren, welche Antivari mit 
der Adria-Bahn erhalten soll, sobald diese gebaut werden wird. 
109
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.