Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

Nr. io3. 
Der Minister des Äußern, Milowanowitsch, Belgrad, 
an den serbischen Geschäftsträger in London. 
Telegramm: Belgrad, den 7./20. April 1909. 
Ich habe Ihr Schreiben vom 3. April, Pov. br. 94, erhalten, in wel¬ 
chem Sie mir Ihre Unterredung mit Herrn Louis Mailet über eine Ver¬ 
mittlung der englischen Regierung zwecks Zustandekommen einer ser¬ 
bisch-bulgarischen Verständigung mitteilen. Trotzdem Ihnen Herr Malet 
bei dieser Gelegenheit erklärt hat, daß England in dieser Beziehung 
nichts zu unternehmen in der Lage sei, teile ich Ihnen dennoch, und 
zwar ausschließlich zu Ihrer rein persönlichen Information mit, daß 
entgegen einer solchen Behauptung seitens der englischen Regierung be¬ 
reits ein Schritt in dem von uns gewünschten Sinne in Sofia erfolgt ist. 
Nr. 10 4. 
Der serbische Gesandte Wuitsch, Rom, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Telegramm: Rom, den 7./20. April 1909. 
In den hiesigen diplomatischen Kreisen spricht man davon, daß Kaiser 
Wilhelm auf der Rückreise von Korfu eine Zusammenkunft mit dem 
italienischen König haben werde, und dieser Umstand bestätigt wiederum 
die Annahme, daß von deutscher Seite sehr lebhaft an der Verlängerung 
des Dreibund-Vertrages gearbeitet wird, der nach meiner Kenntnis im 
Mai erneuert werden soll, und daß man deutscherseits mit allen Mitteln 
auf eine dauernde und bessere Sicherung des Vertrages von seiten Italiens 
dränge. Man meint ja, wie Sie wissen, daß sich Italien in einem beson¬ 
deren Vertrage mit Frankreich von der früheren Verpflichtung befreit 
habe, im Falle eines französisch-deutschen Konfliktes eine ansehnliche 
Zahl seiner Armeekorps an die französische Grenze zu senden. 
Nr. 10 5. 
Der serbische Gesandte Popowitsch, Petersburg, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Telegramm: Petersburg, den i4./27- April 1909. 
Tscharikow will keines der Mitglieder der bosnisch-herzegowinischen 
Deputation (nicht einmal Wasiljewitsch) empfangen. In London wurde 
die Deputation von amtlichen Personen ebenfalls nicht empfangen. 
Sonst wurde aber die Deputation in Petersburg sehr gut aufge¬ 
nommen.
	        
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