General Ludendorff im Weltkriege
85
Es schreibt:
Hindenburg
„So fuhren wir denn einer
gemeinsamen Zukunft entgegen..
Jahrelang sollte von nun ab das
gemeinsame Denken und die ge
meinsame Tat uns vereinen."
„Die Tätigkeit eines Chefs
des Generalstabeö gegenüber dem
die Verantwortung tragenden
Führer ist innerhalb der deut
schen Armee nicht theoretisch fest
gelegt.
Die Art der Zusammenarbeit
und das Ausmaß der gegensei
tigen Ergänzung hängen viel
mehr von den Persönlichkeiten ab.
Ich selbst habe mein Verhält
nis zu General Ludendorff oft
als das einer glücklichen Ehe be
zeichnet. Wie will der Außen
stehende das Verdienst des ein
zelnen in einer solchen scharf ab
grenzen? Man trifft sich im
Denken wie im Handeln, und die
Worte des einen sind oftmals
nur der Ausdruck der Gedanken
und Empfindungen des anderen."
„Eine meiner vornehmsten
Aufgaben, nachdem ich den hohen
Wert des Generals Ludendorff
bald erkannt hatte, sah ich darin,
den geistvollen Gedankengängen,
der nahezu übermenschlichen Ar
beitskraft und dem nie ermatten-
Ludendorff
„Vier Jahre haben wir in
tiefster Harmonie wie ein Mann
zusammengearbeitet, der Gene-
ralfeldmarschall und ich ..."
„Der Feldherr hat die Ver
antwortung. Er trägt sie vor der
Welt und, was noch schwerer ist,
vor der eigenen Armee und dem
eigenen Vaterlande. Als Chef
und Erster Generalquartiermei-
ster war ich voll mitverantwort
lich und bin mir dessen stets be
wußt gewesen. Ich stehe jeder
zeit für mein Handeln ein.
Unser beider strategische und
taktische Anschauungen deckten
sich vollständig, ein harmonisches
und vertrauensvolles Mitein
anderarbeiten ergab sich daraus
von selbst. Ich trug dem Gene-
ralfeldmarschall, nach Rück
sprache mit meinen Mitarbei
tern, kurz und knapp meine Ge
danken für die Anlage und Lei
tung aller Operationen vor und
machte ihm einen ganz be
stimmten Vorschlag."
„Ich hatte die Genugtuung,
daß der Generalfeldmarschall
stets — von Tannenberg an bis
zu meinem Abgang im Oktober
1918 — mit meinem Denken
übereinstimmte und meine Be
fehlsentwürfe billigte."