Volltext: Kopf und Herz des Weltkrieges

DaS Geheimnis der Zesuitenmacht 
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Nicht weit brauchen wir auf dem traurigen Gange der mit Blut 
getränkten Geschichte der Inquisition wandern, um eine andere 
Tür aufzureißen: Entsetzensvolle gellende Schreie aus düsteren Ge 
fängnissen, von schauderbaren Folterstätten her, aus schon rauchen 
dem Flammenstoße dringen in unser aufgescheuchtes Lebensbewußt 
sein, in Wut und Verachtung vor diesen Bestien, die durch das Mittel 
alter bis in das 19., das Aufklärungsjahrhundert, die „Religion der 
Liebe" nutzten, um hunderttausend, Millionen Menschen nordischen 
Blutes, ganz besonders protestantische Ketzer, Lutheraner und Kal 
vinisten hinzumorden. Und mit Wonne war es abgesehen aus die 
Frauen, auf die Gebärenden sprossender Jugend und sich erneuernden 
Volkstums! Eine einzige Zahl sollte uns nie vergessen lassen, was 
für Verbrechen und heillose Schuld mit dem JesuitiSmuS, damit 
mit der römisch-katholischen Kirche, verbunden sind: 
Heute noch ist das oberbayerische Alpendorf Garmisch ein kleiner 
Flecken. Vor 300 Jahren viel geringer an Zahl, und doch aus diesem 
Dörfchenwurden „in zMonaten z^oFrauen alsHexen verbrannt". 
Allein daraus zieht unsere heutige Menschheit, unser raffenbewußter 
Volköstaat den Schluß, wie der Jesuitismuö der größte Feind des 
Lebenswillens eineö arteigenen Volkes ist. Er ist unser Feind, wie 
niemals ein politischer Feind gewesen ist, den wir so leichthin im 
Völkerleben mit „Erzfeind" bezeichnen. Was ist schon etwa der 
Franzose ein Erzfeind des Deutschen und umgekehrt? Nein, gegen 
über dem Jesuitismus sind beide Völker, naturgemäß in ihrer 
eigenen Artbedingtheit, in ihrem Lebenswillen, ein Herz und eine 
Seele! Sie sind gegen den geistigen und geistlichen ewigen Feind so 
bündisch vereint, wie Bruder und Schwester, wie Leib und Seele zu 
sammengeboren sind, und müssen endlich zu gemeinsamer Abwehr 
schreiten! Mit den anderen Völkern, zunächst mal des westlichen 
Kulturkreises, voran mit den nordischen und angelsächsischen Staaten 
sind wir erst recht in einer Kampfgemeinschaft, wie sie auch General 
Ludendorff in seinen Kampfschriften und Reden immer wieder anregt. 
Wir brauchen nicht an den unheilvollen Dreißigjährigen Krieg zu 
erinnern, haben die Ermordung Wallensteins und den Meuchelmord 
an Gustav Adolf bereits berührt. Deutschland glich nach dem nur 
scheinbaren „Westfälischen Frieden" in etwas schon der Wüste, die 
Walter Rathenau Deutschland mit Ende dieses Jahrzehnts zugedacht 
hat. Auch übergehen wir die weiteren historischen Reminiszenzen der 
Inquisition unter dem Heilszeichen des Kreuzes, die einen Luden- 
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