Volltext: Mörschwang 9. Heft

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des alten Gemäldes verdeckte, war ein neues Altarbild 
fast notwendig geworden. Es wurde, wie auch das kleinere 
oben, von Johann Weyermann vom Schreibergute in 
Schalchern gestiftet. 
Als Kunstmaler D a r i n g e r aus Wildenau 
im Jahre 1919 das gegenwärtige Hochaltarbild 
auffrischte und von einer geschmacklosen Uebermalung 
befreite, kam er darauf, daß sich unter der jetzigen Lein- 
wand eine zweite befinde. Er nahm die obere Lein- 
wand ab uud es kam das ältere Altarbild von Johann 
Paul Bogl zum Vorschein. Der Borwurf ist in beiden 
Bildern der gleiche, in der Ausführung aber ist Vogl's 
Bild wertvoller und besser als das jetzige. Es ist nun 
im Pfarrarchiv wohl verwahrt und wird dann später 
auf einer Wandfläche in der Kirche angebracht werden. 
Bon den Altarbildern wendet sich der Blick jenen zwei 
gotischen Statuen zu, die schon als einzige Ueberreste 
aus der Kirchweih-Zeit erwähnt worden sind. Es sind 
dies St. Barbara und St. Katharina, nach Gu- 
by's Urteil niederbayrische Arbeiten um 1510. Kamen 
sie damals in der Kirche zur Aufstellung, dann waren 
sie auch stumme Zeugen der Kirchweihe gewesen. Ob 
ihres Alters sind sie der Pfarrgemeinde überaus ehr- 
würdig geworden und gehören zu den wertvollsten Be- 
standteilen der heiligen Stätte. Mit dem Margarita-Bild 
zusammen sind sie eine in süddeutschen Kirchen sehr 
häufige und beliebte Darstellung der „Heiligen drei 
Madel". 
Beim Tabernakel fällt sofort auf, daß er nicht 
gleichzeitig mit dem Hochaltar gemacht worden; er ist 
etwas zu breit und hoch ausgefallen. Dem Stile nach 
ist er eine spätbarocke Arbeit und dürfte um 1899 herum 
aufgestellt worden sein. Der Anlage und Form nach 
ist er dem von Ferdinand Schwanthaler verfertigten 
Tabernakel in Gurten, sowie dem in Kirchdorf a. I. 
sehr ähnlich, jedoch an Ausschmückung und Zieraten- 
schwung bedeutend ärmer. Die Ähnlichkeit zeigt sich 
besonders an den zwei Engelsfiguren, sowohl an den 
zwei größeren, welche Weizenährenbüschel und Traube 
tragen, als auch an den zwei kleineren mit den Taber- 
nakel-Kerzen. Mit seiner aus zierlichen Streben gebil-
	        
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