Volltext: Mörschwang 9. Heft

schwang durch Tausch aus dem Besitze des adeligen Ge- 
schlechtes der Mörschwanger in den des Hochstiftes Passau 
übergegangen war (1260). Sie wurde aber nicht regel- 
mäßig ewgehalten. Darüber aber waren die Bewohner 
von Mörschwang unzufrieden und klagten den Pfarrer 
Theophilns Lang von Obernberg wiederholt beim Bis- 
tum Passau an, das; er seinen Verpflichtungen nicht 
nachkomme. Darauf erhielt Pfarrer Lang vom Bischof 
in Passau den Auftrag, die Kirche von Mörschwang 
bei ihren Rechten zu erhalten und daselbst den Gottes- 
dienst zu halten, wie es sich gebühre. 
Am Mittwoch vor dem Sonntag Laetare in der 
Fasten — 15. März 1447 — wurde hierüber die Ur- 
Kunde ausgefertigt, die im Zechschreine aufbewahrt ist. 
Sie meldet, daß Berthold Gugk, Chorherr zu Pas- 
sau. Kanzler. Göry von Aychperg zu Söldenau, 
Marschalk, Greifs Mautner zu Kazenberg, Pflayer 
zu Rüdenburg, nnd Heinrich Stock er, Propst zu 
Obernberg, Recht sprechen zwischen: dem Pfarrer Theo- 
philus Lang zu Obernberg und den Zechleuten und der 
Gemein seiner Zukircheu Merschwang: Der Pfarrer 
von Obernberg soll alle Feiertage den Gottesdienst mit 
einer gesprochenen Messe und das pfarrliche Recht zu 
Merschwang verrichten, die Gemeinde ihm jährlich zu 
Georg! drei Pfund und drei Schilling gewöhnliche Münze 
entrichten und die Propstwiese zur Nutznießung über- 
lassen. — Die Pröpste (= die Güterverwalter) mußten 
diese Wiese mähen und heuen. 
Die Leistungen der Kirche waren unbedeutend. Auch 
nach einem Jahrhundert waren sie nicht viel höher ge- 
worden. Denn als die Zechpröpste im Jahre 1550 beim 
Pfleger zu Obernberg einen Gesellpriester für ihr Gottes- 
haus verlangten, mußten sie bekennen, daß sie bisher für 
die jährliche Besorgung des Gottesdienstes nicht mehr 
als 7 fl.. — das war etira der Iahreslohn eines damali- 
gen landwirtschaftlichen Arbeiters — entrichtet hätten. 
Schließlich kamen sie dahin überein, daß die Mörschwan- 
ger den Betrag für den „Provisor" verdoppelten (14 sl.) 
und der Pfarrer zu Obernberg seinen beiden Kaplänen. die 
von der Kirche Mörschwang zusammen 3 fl. erhalten hatten, 
diesen Betrag aus seinem Einkommen bezahlen werde.
	        
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