Volltext: Bilder aus der Heimat 21.Heft. 5. Teil (5. Teil)

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und den Zaum schießen lassen. Das hat des Spaniers Roß 
bei der Nase erwischt und festgehalten. Er (der Losen- 
steiner) aber mit seinem Beidenhander, den er in beide 
Hände gefaßt, dem Spanier das Helmlin aufgehauen, blo߬ 
geschlagen und hart verwundet und gleich den Garaus 
machen wollen. Und als Ihro Fürstliche Durchlaucht ge¬ 
sehen, in was Gefahr der Spanier sei, haben sie Fried zu 
nehmen geschrien; darauf die Spanier, so ihm auf der 
Bahn gedient, ihn schnell hinweggenommen und also bei 
dem Leben erhalten, dessen Herr von Losenstein übel zu¬ 
frieden gewesen mit Vermelden: Da der Spanier nit den 
Vortl vor ihm gehabt, wüßt er nit, wie ihm ergangen 
wär; doch sich zur Ruhe begab und samt seinen Beiständen 
mit Frohlocken abgezogen. Und sein die Spanier mit der 
Tat etwas stiller geworden." 
4. 
Direktor Ubell hat in der Besprechung des im Landes¬ 
museum in Linz vorhandenen Bildes „Das Turnier in Linz 
1521" gemeint, der vorhin erzählte Bericht sei „eine der 
üblichen Turniergeschichten". 
Dem widerspricht, was Reichard Strein über 
seine Quellen erzählt. Seine Bemerkungen seien im Wort¬ 
laut wiedergegeben: a) „Haec ex relatione (—Ich habe die 
Erzählung aufgeschrieben nach dem Berichte des) Jörg 
H ö l z l e r, der es von zwei alten losensteinischen Dienern 
mit Namen Hans Wiener und Hans Perkham- 
mer gehört, welche mit und darbei gewest und Herrn von 
Losenstein selbst auch auf der Bahn gedient; b) und 
wieder aus einer sondern Relation Oswalden von 
Fränking, gewesenen fürstlich regensburgischen Rat und 
Pfleger zu Pöchlarn, des er vielmalen von seinem VaterH 
und so auch mit und beigewest und Herrn von Losenstein 
aufgewartet, gehört hab, welches, weil es bei dieser fürst¬ 
lichen Hochzeit von wegen des Landes ob der Enns und 
im Lande ob der Enns geschehen und sürgangen, ohne 
männigliche Verkleinerung nit sollen umgangen werden." 
Reichard Strein verbürgt uns also die Wahrheit seines 
Berichtes über das Turnier zu Linz im Jahre 1521. 
Bemerkt sei, daß die Landeshypothekenanstalt in Linz 
das Bild vom Turnier, das aus dem 19. Jahrhundert 
stammt, im Farbendruck für ihren Kalender des Jahres 1934 
hat vervielfältigen lassen. Das Begleitwort schrieb Philipp 
von Blittersdorff. 
) Wilhelm von Fränking.
	        
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