Volltext: Bilder aus der Heimat 5. Teil (5. Teil)

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Mattighofen—Burghausen und Ostermiething—Burgkirchen 
—Altheim. 
Das Gebiet von Gilgenberg liegt zum Teil in der Mo¬ 
ränenlandschaft, zum Teil in der der Hochterrassen und 
der Deckenschotter. Die Ablagerungen der zweiten Eiszeit 
bedecken die Höhen des Adenbergs. Die Hochfläche ist reich 
gegliedert durch die größere Wasserabfuhr aus den ehe¬ 
maligen Gletschergebieten. Die Schotter sind wasserdurch¬ 
lässig, die Oberfläche ist daher wasserarm und durch das 
Fehlen von Quellen gekennzeichnet. Sogenannte „G i e ß - 
b ä ch e" durchfurchen den westlichen Teil des Bodens, sie 
bilden Täler, die nur bei sehr starken Regenfällen und 
im Frühjahr wasserführend sind, daher die nicht seltenen 
Bemerkungen: „spere (trockene) Gründe", „die Felder lie¬ 
gen am Weilhart, (sind daher) steinig": „sein (—-sind) 
höhlig durchläufige Wassergründe"; „dann, was an Bergen, 
(—auf der Höhe), tränkts und schweibts sehr aus"; „liegen 
an Höhlen vor dem Holz"; „gießhalber nit gueter Baustatt". 
Als eigentlicher T a l b o d e n erscheint der zerklüftete 
Westrand der Hochfläche. Auch in den Ortsnamen kommt 
dies zum Ausdruck. Sie lauten, wenn wir von Süden nach 
Norden gehen: Sandtal bei der Ortschaft Schnellberg, 
Schmiedstal, Lieperstal bei Zahberg, Ruders¬ 
tal, Arnoldstal, Dietmarstal, Pützental 
(Bilzltal), P r e m t a l (Brauntal) und W e i l e n t a l 
(Weidental). 
Den Talnamen steht gegenüber eine größere Zahl von 
Namen mit b e r g" (Anhöhe): Gilgenberg selbst. 
Schnellberg, Zahberg, Losberg (heute Lohns¬ 
berg), Pirchenberg (heute Bierberg), Gansern- 
b e r g am Adenberg, S p i e l b e r g gleichfalls am Aden¬ 
berg, Zeidelsberg (heute Zeisberg) — der Name 
stammt, wie auch die Zeidelhube (Zidelaere) beweist, von 
der Ausübung des Zeidel-, das ist Bienenzüchtergewerbes 
— Emersberg, Rauhenberg in der Ortschaft Hub, 
Schmiedsberg in der Ortschaft Berndorf (heute 
Pfarre Schwand), Egensberg und Kastenberg in 
der Ortschaft Weilental. 
Außerdem seien noch folgende Namen erwähnt: 
1. Der Grabenweg bei Reit weist auf die Boden¬ 
senkung hin, die bei Hopfersbach beginnt und bei Pirchen- 
tal ausmündet. 
2. An dieser Furche liegt die Ortschaft Röhrn (1788: 
Rehen). Der ursprüngliche Name lautet: Die Ron (1240); 
die Rinn (1581). Er stammt von runen, ver-rönen — 
den Weg mit Bäumen bedecken, verschütten.
	        
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