Volltext: Geschichte der Stadt Ried i. I. II. Teil (7. Heft II. Teil /1922)

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Es ergab sich infolgedessen die Notwendigkeit, be¬ 
deutendere Umänderungen an dem Nachlasse vorzu¬ 
nehmen. Dabei war noch '"immer die Hoffnung vor- f 
Handen, den zweiten und dritten Band vollständig heraus¬ 
geben zu können. Die große Steigerung der Herstellung?- L 
kosten, die nun seit einigen Jahren ununterbrochen an¬ 
dauert und deren Ende nicht abzusehen ist, machte diesen 
Plan unmöglich. Daher entschloß ich mich, eine vollstän-I 
dige Umarbeitung vorzunehmen und die Stadtgeschichtc 
von Ried, wenn auch in sehr gekürzter Form, in der 
„Rieder Heimatkunde" fortzusetzen und so der Allge¬ 
meinheit zugänglich zu machen. 
2. Die tage der Stabt Kieb. 
Dort, wo die Nordabdachung des tzausrucks von 
den Rinnsalen der kleinen Bäche Antiesen, Breitsach 
und Oberach tief und breit eingeschnitten ist, wo „die 
bescheidenen Reste einer einst ausgedehnten Decke", wie 
der Rotbuchwald, der Pattighamer Hochkuchel, der Gei¬ 
ersberg und der Zogelsberg eine Mulde umgrenzen, in 
der sich die Bäche zur stärkeren Antiesen vereinigen, ent¬ 
stand am Fuße eines auslaufenden Höhenrückens (Schloß 
und Kapuzinerberg) der Siedelung beim R i e d h o l z e. 
Weithin ein fruchtbarer Schlierboden: die weiche 
sandig-tonige Erde leistete dem Wasser wenig Wider¬ 
stand: die Bäche schnitten tief ein; das Regenwasser 
böschte die Gehänge gleichmäßig ab. Ein reicher Wech¬ 
sel von Tal und Rücken (Riedel), von Feld, Wiese 
und Wald bildet das allem Außergewöhnlichem abholde, 
streng regelmäßige Landschaftsbild. An manchen Stel¬ 
len ivurde der Schlier zu Lehm zersetzt, an den Rändern| 
der Auen als Lehm abgelagert. 
Inmitten der Mulde ist das Gefälle der Bäche lang¬ 
sam, der Boden vom Wasser durchweicht. Moosiger Grund 
mit Schilf und Niederholz bildete sich — „das Ried" 
genannt. Noch späte Beschreibungen der Gegend sprechen 
vom „vielen Gehülz und dem nassen, moosigen Grund". 
Auf einer Anhöhe baut ein unbekannter Siedler 
sich einen tzof, den man zum Unterschiede von anderen 
Höfen wohl als den „Hof beim Ried" bezeichnete.
	        
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