Volltext: Beiträge zur Geschichte von Grieskirchen

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hiesür in Betracht kommende Stelle lautet: ./Item was 
meines Gutes ist zu Grieskirchen in dem pfarrhof, das 
schaffe ich halben Teil dem Gotteshause St. Martin (in 
Grieskirchen) und den andern halben Teil beiden Vögten^)". 
Die Stellungnahme von St. Nikola ist ersichtlich aus 
einem Schreiben des Propstes Leonhard, worin er sich über 
die Unbill beklagt, welche die Leute des Pflegers zu Falken¬ 
stein tHans Oberheimer) durch Verhinderung der Getreide¬ 
zufuhr aus Alkoven bei der Einmündung der Niederen 
Ranna dem Stifte zugefügt hätten. Er bittet um Schutz 
durch einen Geleitsbrief des Landeshauptmannes von Oester¬ 
reich ob der Enns für. die Fahrt auf der Donau, ferner um 
Schutz, daß Konrad Trandler unbeirrt in seiner Pfarre 
(Grieskirchen) bleiben könne und den Leuten von St. Nikola 
kein Schaden zugefügt we de^). 
Mit Urteilsspruch vom \8. April M6 (Köln) wurde 
jedoch nicht Konrad Trandler, sondern der kaiserliche Kan¬ 
didat Veit Roßmann als der „wahre Pfarrer von Gries - 
kirchen" anerkannt^) und Hans Oberheimer der Klage des 
Siegmund von Polheim entledigt (23. April M7, Salzburg). 
Damit war aber der Streit noch nicht beendigt, was 
aus dem Befehle Kaiser Friedrichs an den Dompropst 
Wilhelm Ahamer zu paffau und an den Landeshauptmann 
von Oesterreich ob der Enns Gotthard von Starhemberg 
ersichtlich ist, einen Vergleichstag zwischen Siegmund von 
Polheim und Hans Oberheimer anzusetzen^). 
Der Streit dauerte auch fort, als Toled wieder in den 
Besitz der Iörger übergegangen war. Durch den Urteils¬ 
spruch Kaiser Friedrichs vom (4. Mai \4Q2 wurde Hilleprand 
Iörger von der Klage des polheimers ledig gesprochen^). 
1) Das ist dem polheimer als Vogt der Pfarrkirche und dem 
Oberheimer als Vogt des pfarrhofes. 
2) M5, nach 23. September. Starhemberglches Archiv in Efer- 
ding. Die Oberheimer verlegten sich damals auf's plündern oder wie 
Hoheneck sagt „auf Teutsch Straßenrauben". 
b) vergl. hiezu auch einen Bericht des Stiftes St. Nikola in 
der Heimatkunde (Ried) IV., S. i(58. 
4) Nürnberg, ch. Sept. (H67. Starhembergsches Archiv in Eferding. 
5) Musealarchiv Linz.
	        
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