Volltext: Hallstatt [7]

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Vom Binderwirtshause aus sehen wir den Schleierfall, gebildet 
durch den Spraterbach, der im Gebiete des Sieg- und Himbeerkogeis 
seinen Ursprung nimmt. Sehr schön ist auch der Ausblick gegen den 
Dürrenbach, der zwischen der Mitterwand und dem Hirlatz in einem 
Steilabfalle das Echerntal gewinnt und bei stärkerem Regen in pracht 
vollen Kaskaden hinabstürzt. Von hier aus wird auch der „Steinerne 
Bischof“ gezeigt, eine abenteuerliche Felsbildung an der Hirlatzwand. 
Wieder nimmt uns Wald auf, der Weg beginnt stärker 
anzusteigen. Eine Brücke über den Waldbach wird sichtbar. 
Links (jenseits der Brücke) geht der alte Weg zur Simony- 
hütte in steilen Kehren über die Waldbachleiten zum neuen 
Reitweg, rechts rücken die Wände ebenfalls heran. Wir stehen 
vor dem Waldbachstrub (691 m), dem Wasserfalle, der schon 
vor über hundert Jahren das Entzücken der Reisenden erregte. 
Ein zweiter Schleierfall, durch den Lauterbach ge 
bildet, der hoch oben, bei der Damm-Alm und am Südfuße 
des Plassen seine Geburtsstätte hat, vervollständigt das in den 
Alpen einzigartige Bild. 
Schwindelfreie mögen bei der Bank, die ungefähr 40 Schritte vor 
dem Aussichtspunkte steht, den schmalen Pfad links zum Waldbache 
hinabsteigen und den Steg übersetzen, der zu den Felsspalten am rechten 
Ufer, hart unter dem Hauptkessel des Falles, führt. Von hier aus bietet 
sich ein großartiger Ausblick auf den von zwei kleinen Wasserfäden ein 
gefaßten Schleierfall. In der Mitte arbeitet die große Steinmühle des 
Strubs (mehrere kleine Strudellöcher und Mühlenkesselchen im Felsbette 
sind vom Stege aus zu sehen), zur Linken begrenzen triefende, von 
Moosen und Farnen besiedelte Wände das Bild. Talabwärts sieht man. 
den obersten Teil der Mitterwand und den Hirlatzabsturz. 
Am Rückwege gehen wir bis zur früher erwähnten 
Brücke, kommen an einer vom Reitwege herabziehenden 
Schutthalde vorbei und wandern nun auf der rechten 
Seite des Waldbaches, auf dem sogenannten Maler 
wege, der neue, schöne Ausblicke eröffnet. Mischwald, haupt 
sächlich aus Nadelhölzern gebildet, gibt uns das Geleite. Am 
Ufer des Waldbaches stehen Grünerlen und groß- 
blättrigeWeiden. Zahlreiche Ebereschen gesellen
	        
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