Volltext: Hallstatt [7]

Längsbruch die Gosauschichten des Sommeraukogels und Plassen durch 
eine Sprunghöhe von 400 bis 500 tn getrennt, indem der Teil südlich 
der Verwerfung dabei absank. Erst dadurch entstand die 
mächtige Südwand des Plassen, der also erst im 
Tertiär die überragende Stellung von heute erhielt. 
Dieser Bruch trennt weiters den Sommerau- und Steinbergkogel, folgt 
dem Haselgebirge des Salzberges und zieht durch die Mühlbachhölle 
nach Hallstatt hinab. 
Auch ein bedeutender Querbruch fand statt. Zwischen Schneider 
kogel und Blekarkogel ausgehend, quert er das Haselgebirge ober 
dem Mundloch des Maximilian- und Leopoldstollens, zieht über den 
Schlaipfenmoossattel, der zwischen Sommerau- und Siegkogel auf dem 
gern begangenen Wege: Gangsteig—Salzberg (Weg VII, 3, S. 54) liegt 
und kommt beim Schleierfall (beim Binderwirt durch den Spraterbach 
gebildet) zum Echerntal. Sehr schön ist an dieser Stelle 
der Echernwand zu sehen, wie diese Verwerfung 
aus mehreren (mindestens vier) parallelen Sprüngen be 
steht. Nun biegt die Verwerfung um, vereinigt sich mit der früher 
genannten Echerntalverwerfung, zieht übers Dürrenbachtal zum hinteren 
Gosausee. Beim Dürrenbachtal kommen bereits die vereinigten Sprung 
höhen der Echerntalverwerfung und unserer Schlaipfenmoosverwerfung 
zur Auswirkung im Betrage von 850 tn, woraus sich die gewaltige 
Hirlatzwestwand ergibt und erklärt, warum die Hirlatzschichten am 
Hirlatz um 1000 tn höher liegen als auf der Mitterwand. 
Die Bewegungen der Erdrinde im Plassengebiete sind übrigens 
auch heute noch nicht zum Abschluß gelangt. Der Plassenkalkklotz 
sinkt noch heute in die plastische Unterlage des Haselgebirges ein. 
Wir sehen also, daß das Hallstätter Salzgebirge auf drei Seiten vom 
Dachsteinkalk horstartig umgeben und durch bedeutende Brüche von 
ihm getrennt ist. 
Im oberen Tertiär (Altmiozän) bildete das Dachsteinplateau eine 
weite Fläche, die noch mit dem Toten Gebirge zusammenhing. Das 
Traun- und Ennstal, wie überhaupt die Längstäler, bestanden noch nicht. 
Die Flüsse liefen von den Zentralalpen quer über die Kalkhochalpen 
und erzeugten Ablagerungen, die zu Verebnungen auf den Kalkhoch 
flächen führten. 
In der Koppenbrüllerhöhle der Koppenschlucht (S. 62), aber 
auch beim Hirschbrunnen (S. 59) bei Hallstatt u. a. a. O. wurden 
zentralalpine Quarzgeschiebe gefunden, zum Teil schön 
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