Volltext: Maximilian Liebenwein - Das Marienleben

es ihrer Ausbildungsstätte dankbaren Herzens zu weihen, 
ein leuchtendes Vorbild für die künftigen Generätionen. 
Des Meisters Zunftgenossen, Dachauer und dann vor 
allem Daringer und Schihan, standen hilfreich zur Seite, das 
Marienleben würdig unterzubringen und das „Lieben— 
wein—Zimmer“ zu Vöcklabruck stilgerecht auszustatten. 
Schon frühzeitig hat Liebenwein Szenen aus dem Le— 
ben Mariens dargestellt. So entstand im Jahre 1902 die 
„Anbetung der heiligen 3 Könige'“, die von der 
Oesterreichischen Staatsgalerie in Wien angekauft wurde. 
Sie fordert zum Vergleich heraus mit dem gleichnamigen 
Bilde im Marienleben des Jahres 1925. In Kompo— 
sition und in der Farbenwirkung hat er im letzten Bilde 
eine ungleich höhere Stufe erreicht. 
Ein zweites Bild, das mit unserem Marienleben zu— 
sammenhängt, führt den Titel , Marias Gang über 
das Gebirge“, das gleichfalls von der österreichischen 
Staatsgalerie in Wien erworben wurde. Der Biograph 
und Freund des Meisters, Grellepois (Maximilan Lieben— 
wein, Lilienfeld 1926), nennt die Darstellung kurzweg die 
Lilienfelder Madonna — ein entzäckendes, figu— 
ral und landschaftlich ganz einzigartiges Bild. 
Der Meister schrieb dazu die Worte: „Gemalt in Burg— 
hausen im Sommer 1910, als mein Wolf „unterwegs' war. 
Landschaft aus den niederösterreichischen Voralpen, links 
die Reisalpe mit dem Schwarzkogel, rechts der Muchen— 
kogel mit der Vorder- und Hinteralm. In der Tiefe der 
Stiftsmeierhof Kolm.“ Die Darstellung möchte ich in Be— 
ziehung bringen zum dritten Bild des „Marienlebens“ 
vom Jahre 1925.: „Als Maria mit Josef nach 
Bethlehem Herberge suchen ging.“ Wir be— 
finden uns hier im Gebiete von Burghausen, das an 
Stelle Bethlehems getreten ist. Maria und JIosef, begleitet 
vom „Schnaual“, der in diesem Bilde ganz besonders ge— 
lungen ist, nähern sich vom Westen her der Festung. Im 
Hintergrunde leuchtet uns entgegen das Innviertel mit der 
Kirche von Hochburg. Und darüber ragen heraus der Schaf— 
berg und die Salzburger Berge. Engel bereiten den beiden 
frommen Pilgern den Weg, Engel in den Lüften be— 
schützen sie. — — 
Das Bild darf man zu den schönsten der ganzen Reihe 
rechnen. 
In dem Bilde, das der Meister als „Madonna im 
Weinberge“ bezeichnet hat, ist die Darstellung Mariens 
ganz besonders hervorragend. Ich nenne aber dieses Bild 
nur deshalb, weil die Auffassung des Christuskindes als
	        
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