Volltext: Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga

Der Kampf der Eiserne» Diviston. 
23 
späten Abend den mit Vorgängen bei der Eisernen Division begründeten 
Befehl, hinter die Ammat-Linie zurückzugehen und diese zu halten. 
Die östlichste Kolonne, Böckelmann, hatte am 22. ihren Gegner weiter 
verfolgt und war noch im Vorgehen, als ihr Major von Westernhagen den 
Befehl zum Zurückgehen brachte. Sie löste sich gegen Abend ohne Schwierig¬ 
keiten vom Feinde und ging unbelästigt auf Drobbusch zurück. 
Die Ereignisse bei der Eisernen Division. 
Was war inzwischen bei der Eisernen Division geschehen? 
Ihre linke Seitenabteilung, das II./3. Kurländischen Infanterie-Regi¬ 
ments unter Hauptmann Blankenburg, war beim Vorgehen von Ladenhof 
auf Lemsal am Abend des 20. Juni in einen Hinterhalt gefallen, hatte sich 
aber der Angreifer erwehrt und am 21. mehrmals den bei Lemsal in 
starker Stellung und überraschend großer Zahl stehenden Feind angegriffen. 
Beim letzten Sturm war Hauptmann Blankenburg schwer verwundet 
worden und hatte noch vor seinem Tode gemeldet, daß er gezwungen sei, 
vor stärkeren feindlichen Kräften auf Widdrisch zurückzugehen, er brauche 
dringend mit äußerster Schnelligkeit Verstärkung. Die Truppe hatte starke 
Verluste erlitten. Der nächftälteste Offizier, Oberleutnant von Reden, hatte 
das Bataillon in Ordnung auf Kolzen zurückgeführt. Dort übernahm der 
auf die Meldung von den Vorgängen bei Lemsal nach vorne geeilte Haupt¬ 
mann Kiewitz') den Befehl. Er bildete beiderseits von Kolzen eine neue 
Front und hielt sich dort während des ganzen 22. Juni gegen alle Angriffe 
der nachdrängenden Esten. Der Versuch, den der in Riga zurückgelassene 
Zweite Generalstabsoffizier der Division gemacht hatte, ein Bataillon des 
1. Regiments aus der Gegend von Uxkülst) mit der Bahn heranzuführen, 
kam nicht mehr zur Auswirkung. 
So war die Hauptabteilung Kleist von vornherein stark gefährdet. 
Diese war am 21. Juni vormittags bei Gr.Roop eingetroffen und hatte 
estnische Infanterie aus dem Ott vertrieben. Die Esten waren aber auf 
den Höhen nördlich von Gr. Roop von stärkeren Kräften mit Artillerie auf¬ 
genommen worden. Es entstand ein heftiges, zunächst unentschiedenes Gefecht, 
in das auf estnischer Seite immer neue Kräfte eingriffen. Der westliche 
Flügel des Gegners verlängerte sich dauernd. Auch weiter östlich, zwischen 
Gr. Roop und Wenden, traten feindliche Kräfte auf. Eine Umfassung war 
1) Seit Anfang Juni mit der taktischen Führung des 3. Kurländischen Infanterie- 
Regiments beauftragt. 
2) Karte 1.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.