Volltext: Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga

178 Der Grenzschutz in Litauen von Ende Februar bis Anfang September 1919. 
deutschen Verluste betrugen einen Toten und drei Verwundete, die Beute 
bestand aus zwei schweren Maschinengewehren, mehreren Fahrzeugen und 
zahlreichen Gewehren; acht Gefangene wurden zurückgebracht. In Subocz 
war ein aus einer deutschen Maschine und 30 deutschen Wagen bestehender 
Güterzug in die Hand des Freiwilligen-Bataillons gefallen. 
Die beiden von Troupe und Rogowo vorstoßenden Kolonnen traten am 
28. moi. 28. Mai an. Die von Oberleutnant Schlüter (Führer der Freiwilligen» 
Batterie 18) geführte rechte Kolonne erreichte am Abend nach kleineren 
Gefechten Weschinty. Dort wurde sie am frühen Morgen des 29. Mai von 
den Russen, die hier stärkere Kräfte, dabei auch Artillerie, einsetzten, über» 
' fallen, konnte aber in zweistündigem Kampf ihren Gegner abwehren; dabei 
wurde Fähnrich von Carlowitz, der stellvertretende Führer der 3./18, ver¬ 
wundet, zwei Kanoniere fielen. Inzwischen hatte die von Hauptmann 
Spranger geführte linke Kolonne von Rogowo aus am Nachmittag des 
28. Mai Subocz erreicht, aus dem das Freiwilligen-Bataillon 1 bereits 
wieder abgerückt war. Die auf sich allein angewiesenen Litauer waren 9 km 
östlich von Subocz erneut auf Feind gestoßen. Infolge eines nächtlichen 
Gegenangriffs der Bolschewisten entstand unter den Litauern eine Panik. 
Gerade im rechten Augenblick konnten die zurückflutenden Kompanien von 
der Kolonne Spranger aufgenommen und der Stoß der Russen angehalten 
29. moi. werden. Da die Litauer am 29. Mai erst ihre Verbände wieder ordnen 
mußten, wurde auf Vorschlag des litauischen Führers, Generals Nastopka, 
der gemeinsame Angriff gegen Kupischki auf den 31. Mai verschoben. Haupt¬ 
mann Spranger zog hierzu auch die Kolonne Schlüter heran. Zur Durch¬ 
führung des Angriffs auf Kupischki kam es indessen nicht. Bereits am Nach¬ 
mittag des 30. Mai stellten deutsche Patrouillen fest, daß die Russen 
Kupischki inzwischen geräumt hatten, worauf die 1./18 den Ort besetzte. 
Von der 4. Kompanie geriet die Spitze in einen Hinterhalt, wobei zwei 
Mann getötet wurden, sechs — zum Teil verwundet — in Gefangenschaft 
fielen. Nach Ablösung durch litauische Truppen traten dann beide Kolonnen 
2. Juni, am 2. Juni den Rückmarsch an. Die Litauer schoben ihre Linie kampflos 
bis Schimanzp—Koffanze—Jutkane vor. 
Zu ernsteren Kämpfen kam es bei der Abteilung des Majors von Zeschau. 
Dieser hatte aus den ihm zur Verfügung gestellten Kräften drei Kolonnen 
gebildet: 
Kolonne I — Führer: Oberst Ladyga — bestand ausschließlich aus 
litauischen Truppen. 
Kolonne II — Führer: Major Köhler (Freiwilligen-Artillerie-Abtei- 
lung 18) — setzte sich aus je einer deutschen und litauischen Kom-
	        
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