Volltext: Statistik der Bodenproduction von zwei Gebietsabschnitten Oberösterreichs

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Die Rechtfertigung liegt in Folgendem: 
Zur Classe I. Der Mehransatz von einer Person in dieser Classe soll die Betrachtung zum Ausdruck brin 
gen, daß die nichts besitzenden und nichts arbeitenden Frauen, die den Kindern bis 14 Jahren gleichgerechnet sind, 
hauptsächlich in dieser I. Classe zu finden sind. Dies findet allerdings seinen Ausgleich dadurch, daß 5 Geistliche 
und verhältnißmäßig mehr Ledige im heiratsfähigen Alter in diesem Stande zu finden sind. Daher auch nur diese 
Minimaldifferenz angenommen wurde. Sie ist von der IV. Classe abgezogen. 
Zu Classe II. Der Ansatz bei dieser Classe ist um 23 geringer als er der Rechnung nach sein sollte, in 
Anbetracht, daß die in diese Kategorie versetzten 325 als „andere Diener" aufgeführten Personen, unter denen 
mau sich nichts anderes vorstellen kann, als die Dienstboten bei Beamten, Handels- und größeren Gewerbsleuten, 
gewiß nicht durchgehends der Kategorie II analoge Kost bekommen, sondern z. B. die Hausknechte in Gasthäusern 
und größeren Etablissements eine jedenfalls mehr der Bauernkost analoge, welche reichlicher ist, als die hierorts 
so schmale Kost der Classe II. 
Es sind daher beiläufig 9 % dieser 325 „anderen Diener" (nämlich 23 Personen) ausgeschieden, und in 
die Classe III übertragen worden. 
Zu Classe III. In diese Classe wurden die eben behandelten 23 Personen (Hausknechte rc.) aufgenommen. 
Zu Classe IV. 486 Personen statt 487 aus dem sub I behandelten Grunde. 
Bei den ganz kleinen Ziffern, um die es sich in diesem speciellen Falle wegen der Kleinheit des Gebietes 
handelt, mögen solche Correctionen als zu minutiös erscheinen. Wenn aber die zahlreiche Bevölkerung großer 
Gebiete in Rechnung genommen werden soll, wird es nicht unwichtig sein, durch derlei schließliche Correctionen 
dasjenige auszugleichen, was die strenge mathematische Classification und Procentrechnung immer mehr oder 
minder an der Lebenswahrheit verfehlen muß. 
*o) Herr Forstinspector Weiser hat den Jahres-Holzbedarf für Bauernwirthschaften sowie für Häuser 
in den geschlossenen Ortschaften zunächst nur in der Umgegend von Mondsee (am Rande der Voralpen) genau 
erhoben. 
Auf Grundlage ganz detaillirter Jnventare aller Baulichkeiten und Geräthe, wobei Holz verwendet wird, 
und zwar von 20 Wirthschaften zwischen 10 und 50 Joch, und mit Berücksichtigung der gewöhnlichen Dauer 
jedes solchen Objectes wurden von ihm Zahlen ermittelt, aus denen sich ergibt, daß durchschnittlich auf 120 Joch 
Grundbesitz 1 Joch Bauarea*) und auf 1 Joch Grundbesitz ein Jahresbedarf von 4 Kubikschuh Bauholz kommt. 
Da aber im Gebiete von St. Florian weit mehr mit Ziegeln gebaut wird und auch die inneren, kein Holz 
enthaltenden, Hofräume größer sind, als bei Mondsee, wurde für die Florianer-Gegend nach reiflicher Erwägung 
angenommen, daß auf I Joch Grundbesitz nur 2% Kubikschuh Bauholz kommen. Für Grünburg wurde der 
Ansatz WeiseVs beibehalten. 
Da man nun aus den Tabellen der Wirthschaftsgrößen im II. Abschnitte weiß, wie viele Bauernwirth 
schaften jeder Größenkategorie vorhanden sind, läßt sich daraus der Bauholzbedarf für alle berechnen. 
*) Innerhalb der Bau-Area kommt auf 1 Quadrat-Klafter beiläufig 1 Kubikschuh Holz. So z. B. stellt sich für 
einen Halbbauer mit circa 25 Joch Grund folgender Jahresbedarf heraus: 
Area in Klaftern 
56 Wohnhaus 
47 Stadel 
14 Stall (für Pferde und Rinder) 
14 Remise 
3.5 Schweinestall ...... 
9 5 Getreidekasten 
1.5 Brunnen 
3.5 Hauslacke ....... 
5 Attelgrube ....... 
u b i 
k - S ch 
u h e 
Bauholz 
Blockholz 
Zusammen 
22 
8 
30 
22 
4.5 
26.5 
5 5 
5 
10 5 
3.5 
1.5 
5 
5 
1 .5 
6.5 
2 
5 
7 
2 
— 
2 
2.5 
1.5 
4 
2 
1.5 
3.5 
b'6 
28 
95 
154
	        
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