Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Chunrad IV. und Lienhart die Zeller. 
Die Brüder Chunrad IV. und Lienhart I. sind entweder 
Söhne Heinrich III. oder Otto I. Im Jahre 1393 werden sie in 
einer Urkunde von Reichersberg genannt und als Vettern 
des nur einmal vorkommenden Christian II. des Zellers an¬ 
geführt. Chunrad und Lienhart befanden sich noch 1392 mit 
den Sehamern in Zwist, die ihnen noch immer wegen des 
von ihrem Oheim Chunrad III. des Zellers begangenen Tod¬ 
schlages gram waren. In diesem Streite beurkundet der 
Pfleger von Schaerding, Dietrich Hofer zum Lobenstein am 
27. October 1392, dass das Stift Reichersberg wegen der 
Forderungen, welche Lienhart und Chunrad Gebrüder die 
Zeller aus der Riedau erhoben, einen Vergleich anstrebte. 
Lienhart der Zeller beschwerte sich nämlich, dass er wegen 
des Gotteshauses Reichersberg von den Sehamern gefangen, 
verwundet und arg beschädigt worden sei. Das Kloster Reichers¬ 
berg bestritt hingegen, hieran eine Schuld zu haben. Dem 
durch die anwesenden Schiedsrichter geschöpften Spruche wieder¬ 
setzten sich die Zeller und ist der weitere Verlauf und Aus¬ 
gang dieses Streites nicht bekannt. 
Lienhart I. der Zeller hatte eine Tochter Margaretha, 
welche den Tibolt Paleiter 1417 heiratete, da dessen erste Frau 
Adelheit gestorben war. Ihr Mann vermachte ihr mit Ge¬ 
nehmigung des Grafen Johann von Schannberg am 23. April 
1423 das im Jahre 1420 angekaufte nächst der Ringmauer 
gelegenen Haus zu Peuerbach, das „Grüntet!" genannt, und 
die Schiserhub. Paleiter war 1404 Stadtrichter zu Eferding, 
1406 bis 1411 Hauspfleger auf der Schauburg, 1413 und 
1414 Pfleger zu Stauf und von 1415 an Pfleger zu Peuer¬ 
bach. Cr starb 1429 als reichbegüterter Mann. Seine Frau 
Margaretha erbaute mit ihrem Sohne Bernhard mit Zu¬ 
stimmung des Pfarrers von Peuerbach Dr. Heinrich Barnther 
zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit, der seligsten Jung¬ 
frau Maria und des heiligen Erasmus eine Kapelle bei der
	        
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